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Werkes ermöglicht hat. In diesen Beigaben liegt die Bleistiftskizze einer Konstanzer Bischofsgeschichte vor uns. Die Regesten sind die volle Palette dazu, von der der künstige Darsteller die Farben zur Vollendung des Vildes nehmen muß. K. B. Reichenau, Wald

*Schulte (A.), über freiherrliche Klöster in Baden.

firch und Säckingen. Freiburg i. Br. u. Leipzig, Akad. Verlagsbuchhandlung J. C. B. Mohr. 49. 45. . Als Separatabdruck im Buchhandel nicht erhältlich. (Separatabdruck aus dem Freiburger Universitäts-Festprogramm zum 70. Geburtstag des Großherzogs Friedrich von Baden.]

Zu Ehren des 70. Geburtstages des Großherzogs von Baden hat die Universität Freiburg ein Festprogramm erscheinen lassen. In demselben behandelt A. Sch unter dem angegebenen Titel eine Frage, die von gleichem Interesse ist für die Kirchengeschichte, die politische Geschichte, die Wirtschafts und die Rechtsgeschichte. Er bestreitet ein noch gänzlich unbekanntes Gebiet, für das er erst den Namen schaffen mußte. Es ist zwar seit langem bekannt, wie der Verfall vieler Klöster im späteren Mittelalter eine Folge davon war, daß dieselben zu Versorgungsanstalten für nachgeborene Adelsföhne herabgejunken waren. Taran jedoch, daß es möglicherweise Kloster gegeven, die von Anfang an nur Freie aufnahmen und an denen sich jene schlimmen Folgen erst dann zeigten, wenn durch das allmähliche Verschwinden des gemeinfreien Standes der Nach wuchs sich_nur noch aus freiherrlichen Familien rekrutierte, hat wohl niemand gedacht. Sch. tritt nunmehr an der Hand eingehender Urkundenkritik für drei Klöster im Gebiete des heutigen Baden den Beweis an, daß sie, soweit die Quellen zurückreichen, nur freiheriliche Mitglieder hatten. Es sind dies die Benediktinerabtei Reichenau, für die Sch. zwischen 1165 und 1425 115 Kon ventualen nachweist, ferner das Frauenkloster Waldkirch im Schwarzwald, eine Stiftung der Schwabenherzogin Reginlind († 958), und das nachmalige adelige Damenstift Säckingen, das in karolingische Zeit hinausreicht. Bei Reichenau insbesondere tritt die Abwehr gegen Mitglieder aus Ministerialenfamilien sehr zu tage. Während für Reichenau Sch. Hauptsächlich Namen aus Freiherrn familien nachweist, finden sich in den beiden Frauenflöstern eine beträchtliche Zahl aus Grafengeschlechtern. Schulte erklärt diese Thatsache damit, daß für nachgeborene Grafenföhne in den Patronatspfarreien der betreffenden Grafenfamilien besser gesorgt war, insbesondere seit leberhandnehmen der Pfründen häufung, als in der einzelnen Pfründe eines Klosterkonventualen. Wertvolle wirtschaftliche Zusammenstellungen über den Vermögensstand der behandelten Klöster im 13. und 14. Jahrh sind beigefügt. - Sch. hat hier reiche Anregung für feruere Arbeiten gegeben. Erst bei einer Untersuchung über die deutschen freiherrlichen Klöster insgesamt werden die hier gewonnenen Rejultate gesicherter und vertiefter daitchen, wird, was jetzt noch Vermutung ist, zur bewiesenen Thatsache, wird endlich die Rechtsgeschichte die wertvolle Frucht einer überaus mühsamen Aussaat ernten. Auch hier hat uns Sch. die ersten Garben aus dem Vollen geschnitten. К. В.

teichele (A. v.), das Bistum Augsburg, historisch u. statist. beschrieben, fortges. v. A. Schröder. 42. H. Augsburg, Schmids Vert. Namensregister zum 2. u. 3. Bd. 43 u. 56 . M 1,03.

chmeier (J.), Probstei und Pfarrei Lißlohe. Neumarkt i. D., J. M. Bögl. XVI, 207. M. 2.

Das Pfarrdorf Liplohe, im Bistume Eichstätt, in der Nähe von Neumarkt gelegen, soll nach den Angaben Ls von etwa 700--1537 eine Probstei des Klosters St Emmeran in Regensburg gewesen sein. Aber S. 51 gesteht der Bf selbst, daß gegen das J. 1031 Weltpriester dajelbst gewirkt haben; erst gegen 1190-1333 treffen wir in der Seelsorge Erdensleute angestellt; und nur ein einziger dieser Mönche kann mit Namen angeführt werden: Heinrich), plebanus de Luzelnoch 1262. Wenn auch die älteren Akten in Liglohe durch verschiedene

Brandschaßungen des Torses verloren gegangen sein mögen, so würden sicherlich in St. Emmeran Aufzeichnungen gemacht worden sein, wenn Lißlobe eine Probstei im eigentlichen Sinne gewesen wäre. Die Angaben der Bavaria und Löwenthals sind nicht immer einwandfrei; jedenfalls beruht die Beweisführung für die Probstei auf sehr schwachen Füßen. Taß der hi Emmeran vor dem 1. Rupert nach Bayern gekommen jei, S. 2-3) behaupten zwat Sevv Vita s Hrodberti primigenia authentica, vgl Hist. Jahrb. XII, 813 -15 und Walderdorff, Regensburg i Vergangenheit, 1896, S. 297 vgl oben S. 147 f. als das wahrscheinlichere; allein Forscher wie Janner Geichichte der Bischese von Regensburg 1, 46, Riezler Geich. Bayerns I, 95 spredien dem bl. Rupertus die Priorität zu. Day Appolonius 697 der erite Abt des Benediktinerklosters St. Emmeran gewesen sei (S. 3 und 34 gibt zwar d nach 1471 ausgezeichnete Reihenfolge an; aber dieses Verzeichnis leidet at io vielen Mängeln und Fehlern, daß seine Verlässigkeit beeinträchtigt ward außerdem erscheint Appolonius als Lehrer an der Hefschule Ludwigs des Deutschen gegen das J. 833 (Studien und Mitteilungen aus dem Venediktinet orden 4. Jabra 1893 II Bd. S. 118 34. Zu S 23 jei bemerkt, nach dem nordgauischen Saalbuche von 1326 war „das neue Amt Trosperg, Tirolsbera oder Tyrolsberg bei Berngau mit Liplobe, Dietkirchen, Sindelbad), 3 Biarreen im Landgericht Kastl und 19 anderen Erten“ ein gräflich-sulzbachischies. Gat Moriß, Stammreihe und Geich. der Grafen von Sulzbach 1, 3201 Die Angabe 89 u. 151, daß Weihbischof Nieberlein von Eichstätt 1691 d'e Filialkirche zu Trautmannshofen konjefriert habe, muß als unrichtig bezeichne werden; denn im genannten Jahre war derselbe noch Pfarrer in Buchsver und wurde erst am 29. April 1708 zum Suffraganbijchoi des Fürsibiichols Johann Anton I erhoben Strauß, viri insignes, 348; Steinhuber, Beschichte des Collegium Germanicum II, 101). S. 74, 76 hätten einige S drücke gemildert werden sollen; auch finden sich unnötige Wiederholungen: di Angaben über die weltlichen Herren der Pfarrei Lißlohe hätten auf die that sächlichen Beziehungen derselben beschränkt werden sollen; auch die Zitate ünd oftmals mangelbait, z. B. Grai, Helienberg; Dr. Janner, Bischöfe von Regensburg A. Hirschmann. *Ringholz (P. C.), Wallfahrtsgeschichte Unserer Lieben Frau v. Einsiedeln. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. Mit einem Titelbild in Lichtdruck. 57 Abbildgn im Terte und einer Karte. Freiburg i. Br., Herder. 379 S. geb M. 7,50.

Weit über die Grenzen des Schweizerlandes hinaus ist der Ruf der Benediktine abtei Einsiedeln wegen der vielbesuchten Wallfahrt zum dortigen Heiligtum: bekannt und nicht erst seit kurzer Zeit, sondern schon seit vielen Jahrhunderte. Es ist darum ein Stück Kloster Kultur und Kirchengeschichte, welches der gelebit Vf. auf grund eines eindringenden umfassenden Studiums in anziehender Form dem Gelehrten wie dem wißbegierigen Freunde der „Meinradsraben“ vorlegt. Vor allem steht das kulturgeschichtliche Interesse im Vordergrunde und das Material, das nach dieser Richtung zusammengebracht wurde, ist sehr umfang reich, die Ergebnisse Dank der soliden und streng wissenschaftlichen Bearbeiturg durch den Vf. durchaus zuverlässig. Allerdings lag es nicht in seiner Abschi, eine Begründung der Muttergottesverehrung, der Wallfahrtsorte oder des Wall fahrens zu geben, und dies mit Recht. Da der Vf. überall auf die Queller zurüdgeht, so finden manche Irrtümer, die von der bisherigen Wallfahrtsliteratur fritiflos übernommen wurden, ihre Berichtigung; von den Wundern und Gebets ehörungen sind nur diejenigen aufgenommen, welche zuverlässig beglaubigt sind. Ganz entschieden und überzeugend wird die Echtheit des Gnadenbildes verteidig: gegenüber der Behauptung, die Franzosen hätten dieses bei ihrem Einfall im Jahre 1798 fortgeschlei pt. Dasselbe ist eine bekleidete und ursprünglich bemalte Solzstatue, die 1350 zum erstenmal urkundlich erwähnt wird; die schwarze Harte rührte ursprünglich von der Schwärzung durch Rauch und wurde dann bei einer Reparatur durch Auftragen von Farbe auch auf die weniger geschwärzten Teile ausgeglichen. In einem Exkurse untersucht Vf. auch die Engelweihebulle rom historisch-diplomatischen Standpunkte aus und verteidigt deren inhaltliche Echtheit

gegenüber Jaffe, Würdtwein, Grandidier, Ladewig und Ettenthal, wenn er auch die formellen Einwände als triftig zugesteht. Nach seiner Ansicht ging die Criginalbulle in Flommen unter, um sie zu erseßen, wurde sie mit Zubiljenahme geretteter annalistischer Aufzeichnungen anderer Urkunden und des Gedächtnisses in Bullenform niedergeichieben, wobei aber gar keine Absicht zu täuschen vorhanden wai“. Diese Niederschift_wm de dann vidimiert durch Bischof Heinrich II von Konstanz in der uns überlieferten Form Die Angaben Vitodurans E. 240 u. 247 über die Zahl verunglückter Pilger sind mit Vorsicht aufzunehmen und sind offenbar_lebertreibung; auch die Angabe aus Wurstisens Bajeler Chronik S. 250 scheint mir verdächtig. Die Ab bildungen sind gut ausgewählt und trefflich gelungen. Ein Ueberdruck aus der vierblätterigen efteralitabsfa: te 1.250000 ermöglicht das Aussuchen der Pilgerwege, die für Ausländer durch farbige Markierung noch leichter auffindbar geworden wären Ein gutes Namen- und Sachenverzeichnis erleichtert das Nachschlagen. A. B. Lechner (K.). zur Geschichte des ehemal. Franziskanerklosters in Kremsier. 21. (Schulprogramm des Gymnasiums in Kremsier.]

Zaun (3. P.), Geschichte der Pfarre Lövenich bei Zülpich, sowie der Burgen Linzenich, Lövenich u. Dürfenthal. Köln, Bachem. XII, 196 . mit 1 Abbildg. der Pfarrkirche, 1 farbig. Wappentafel und 4 Stammtaf. XII, 196 S. XII, 196 S. M. 2,50.

*Finger (H.), Pater Don Ferdinand Sterzingers Leben und Schriften. Ein Beitrag 3. Gesch. der Aufklärungsepoche in Bayern. München. 50 S. Progr. d. t. Ludwigs-Kreisrealschule 1895/96.]

Besprechung folgt.

Crétineau - Joly (J.), mémoires du cardinal Consalvi. Nouv. édit.

illustrée. Paris, Maison de la Bonne Presse 4o. XL, 816 Z. Zittel (E.), das Zeitalter Karl Friedrichs als Vorbereitung der Vereinigung der lutherischen u. der reformierten Kirche im Großherzogt. Baden. Ein Büchlein für das evangel. Volk. Heidelberg, Hörning. 50 . M 0,40. [Bilder aus der evang.-prot. Landeskirche des Großherzogtums Baden.]

Pédézert (J.), cinquante ans de souvenirs religieux et ecclésiastiques 1830-80. Paris, Fischbacher. 2 V. III, 528 S. Waal (A. de). 25 Jahre in Bom, von 1870-95. Ein Bild des kathol. Lebens i. d. deutsch. Kolonie. Frankfurt a M. Foesser Nachf. 31 . M 0,50. [Frankf. zeitgen. Broschüren. 16. Bd. 11. H.] Göz (L. C.), die geschichtliche Stellung u. Aufgabe des deutschen Alt

fatholizismus 3. u 4. Tansd. 3. u 4. Tausd. Leipzig, Janja. 87 S. 0,60. Souvenirs d'un prélat Romain sur Rome et la cour pontificale au temps de Pie IX. Receuillis. p. P. Rocfert. Paris, Putois-Cretté. fr. 3,50. Pressensé (F. de), le Cardinal Manning. Paris, Didier & Cie. fr. 3,50. *Brück (H.), Geschichte der katholischen Kirche im 19. Jahrh. Bd. 3. Geschichte der kathol. Kirche in Deutschland. III. Von der Bischofs= versammlung in Würzburg 1848 bis zum Anfang des sog. Kulturkampfes 1870. Mainz, Kirchheim. XIII, 574 S. 8. Besprechung folgt.

Rule (M.), the missal of St. Augustine's abbey Canterbury with excerpts from the antiphonary and lectionary of the same monastery. Edited, with an introductory monograph, from a manuscript in the

library of Corpus Christi College, Cambridge. Cambridge, Univer-
sity press. CLXXXIV, 174 S. 30.
.

Das v. R. sorgfältig edierte Sakramentar (Cod. 270 der Bibl. des Corpus Christi College zu Cambridge) ist um das I. 1100 in St. Augustin be Canterbury entstanden. Wenn es auch, selbst abgesehen von den durch jüngere Hände angebrachten Zujäßen und Rasuren, eine sehr späte Entwickelung des fusionierten Gregorianums darstellt, so ist doch der Abdruck, wie jede Vermehrung des edierten liturgischen Quellenmaterials mit Tank zu begrüßen Zu der um fangreichen Einleitung bemüht sich der Hrsgb. durch unjäglich mühsame und oft scharfsinnige Untersuchungen den Nachweis zu führen, daß hier eine zwa vermehrte, in der Textgestalt aber unveränderte und demnach aus den Zusagen herausschälbare Abschrift des Sacr. Greg. in seiner 597 von Rom nach Canterbury gekommenen Gestalt vorliege, und zwar habe gerade Gregors Handeremplar working copy) als Vorlage gedient, so daß sich aus den Abweichungen des Mipts. vom Terte der anderweitig edierten Gregoriana eine bisher unbekannte, von dem großen Papste selbst herrührende Rezension seines Sakramentars jckt stellen lasse. So beachtenswert nun der Gedanke des Hrsgb.s iit, in englischen Hss. einer vom hadrianischen Gregorianum (also v. der farolingischen "Never lieferung) unabhängigen Tradition des Sacr. Gregor. nachzuspüren, so wenig fönnen wir seinen Ergebnissen zustimmen, da, selbst wenn die angewandte Forschungsmethode allerwegs richtig wäre, die ganze Untersuchung auf viel zu schmaler und schwankender Basis rüht, als daß sie sichere Ergebnisse gewähren könnte. Ebner Wilson (H. A.), the missal of Robert of Jumièges. London, Printed for the Society by Harrison and Sons. CXXIV, 348 S. [Herry Bradshaw Society for editing of rare liturgical texts. Vol. XI. Durch diese treffliche Edition hat sich der verdienstvolle Hrsgb. des Sacr. Gelas. vgl. Hist. Jahrb. XVI, 425, und des unschäßbaren Inder zu Murator einen neuen Anspruch auf den Dank der Liturgifer erworben. Die hier voll ständig zum Abdruck gebrachte Hj. (Cod. Y6 der Bibl. zu Rouen) ist ein zu Anfang des 11. Jahrh. in Winchester entstandenes reines Sakramentar. In der Einleitung bietet der Hrsg. Untersuchungen über Entstehungs Zeit und «Lit, sowie eine Vergleichung mit den gedruckten Ausgaben des Sacr. Greg ven Muratori, Ménard und Warren, welche ergibt, daß die Hị. zur Klasse dir fusionierten Gregoriana mit getrennten Proprien (III, 3) ;` unserer Klassifikation gehört Die hohe kunstgeschichtliche Bedeutung des Codex veranschaulichen die trefflichen Abbildungen der Miniaturen (pl. 1-13, während pl. 14-15 Scrin proben geben), durch welche die Edition Wert auch für den Kunstforicher ersätt. Ebner

Rechtsgeschichte.

Pescatore (G.), kritische Studien auf dem Gebiete der zivilist. Literärgeschichte des Mittelalters. Greifswald, Abel in Komm. III, 204 S. M. 6. [Beiträge 3. mittelalt. Rechtsgesch. H. 4.]

Puntschart (P.). Schuldvertrag und Treuegelöbnis des sächs. Rechts im MA. Ein Beitrag zur Grundauffassung der altdeutschen Obligation. Leipzig, Veit & Cie. XVIII, 515 S. M. 14.

Graßhoff (Rich.), die allgemeinen Lehren des Obligationenrechts 2c. nach der Rechtsschule des Imam Esch schafi'i. Königsberg i. Pr. 139 S. [Inauguraldisf.]

Frommhold (G.), das rügische Landrecht des Matthäus Normann nach den fürzeren His. Stettin, Saunier. Stettin, Saunier. 4o. XII, 200 . . 10. [Quellen zur pommerischen Geschichte. Hrsg. v. d. Gesellsch. f. pomm. Geschichte u. Altertumskunde. III.]

Gross (Ch.), select cases from the Coroner's rolls A. D. 1265-1413 with a brief account of the history of the office of Coroner. Lond., Quaritch. XLVIV, 132 . 159. [Publications of the Selden

Soc. IX.

Werner (L.), Gründung u. Verwaltung der Reichsmarken unter Karl dem Großen u. Otto dem Großen. Tl. 1: Das Markensystem Karls des Großen. 86 S. [Progr. d. Gymn. u. d. Realschule in Bremerhaven.] Haedicke (H.), die Landesteilungen der fränkischen Könige und deutschen Fürsten im MA. nach ihrem Prinzipe. 52 S. [Progr. der Landesschule Pforta.]

Stadtbuch, das zweite Stralsundische. Tl. 1. Hrsg. v. C. Reuter,
P. Ließ und O. Wehner. Stralsund, Regierungsdr. M. 3.
Holfelder (K.), der Stadt Regensburg Heiratsordnung vom 14. Sept.
1580. Regensburg, Bauhof in Komm. 49 S. 1,20.
Osten (G. v. d.), die Verfassungs- u. Verwaltungsgeschichte des Landes
Wursten. 53 S. [Schulprogramm der Realschule in Geestemünde ]
Gernet (A. v.), Verfassungsgeschichte des Bistums Dorpat bis zur Aus-
bildung der Landstände. Reval, Kluge. VII, 201 S M. 4. [Aus:
Verhandlgn. der gelehrten estn. Gesellschaft]

Bracht (E.), ständische Verhandlungen in der Kurmark unter Joachim Friedrich (1598-1608). Tl. 1: Bis zum allgemeinen Landtage von 1602. Berl. Diss. Hirschberg i. Schl., Tagblattdruck. 1895. 42 S. Teildruck, ohne bestimmte Angabe, wo die Fortsetzung erscheint. Enthält die Kapitel: Aeußere und innere Lage Kurbrandenburgs um 1600; der Ausschußtag zu Berlin am 2. und 3 Febr. 1598; Kreistage in den Provinzen; Ausschußtag zu Berlin vom 4. Cft. bis 6. Tez. 1599 und vom 19.-25. Mai 1600 und die Kreistagsverhandlungen der einzelnen Kreise, Juni 1601.

Kahl (W.), Ebenbürtigkeit und Thronfolgerecht der Grafen zur LippeBiesterfeld. Bonn, Strauß. Ley.-8. IV, 99 S. M. 2.

In dem Lippeschen Thronfolgestreit hatte i. J. 1891 Paul Laband auf grund genealogisch archivalischer Studien ein Gutachten veröffentlicht, die Throufolge im Fürstentum Lippe; darauf hatte Kahl im August 1892, unter dem gleichen Titel drei Artikel in der Allg. 3tg." gegen Laband verfaßt. Leßterer antwortete im März 1896 in einer Broschüre, der Streit über die Thronfolge im Fürstentum Lippe. Nachdem außerdem im IZ 1895 über dieje Frage noch folgende selbständige Schriften erschienen sind: Bornhat, die Thionfolge im Fürstentum Lippe; West rum, zur Lippeschen Erbfolgefrage; Reuling, die Thronfolge im Fürstentum Lippe und Laband gewidmet A. Freiherr von Weihe Eimfe, die rechtmäßigen Ehen des hohen Adels des hl. römischen Reiches deutscher Nation, hat . in vorliegendem Buche seine Studien vertieft und nach Aufgabe einiger Punkte die rechtshistorische Kernfrage präzisiert. Deshalb beschäftigt sich die Schrift nicht bloß mit der Widerlegung Labands, sondern sie ist auch eine erschöpfende Darstellung der emichlägigen Fragen mit Verarbeitung der gesamten jezt darüber erschienenen Literatur und archivalischer Nachforschung. In vier Abschnitten über den Thatbestand des Lippeschen Thron folgenreites, über die Quellen der Entscheidung, über das gemeine Privatfüstenrecht und über das Lippejche Hausrecht kommt Vf. zur Entscheidung, daß die Biesterfelder Linie das historische Recht auf ihrer Seite hat. Tenn der Mangel der Thronfolgefähigkeit, den man der Biesterfelder Linie vorwarf, gründet sich auf die Behauptung der mangelnden Ebenbütigkeit infolge der i. Z. 1803 geschlossenen Ehe des Grafen Wilhelm Ernst mit Modesta von Unruh.

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