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Lea (H. C.), history of auricular confession and indulgences in the latin church. Vol. I: Confession and Absolution. London, Sonnenschein. XII, 523 und VIII, 514 S.

Lauchert (Fr.), die Canones der wichtigsten altkirchlichen Konzilien nebst den apostolischen Canones, hrsg. von -. Freiburg i. Br., Mohr. XXX, 228 . [Sammlung ausgew. kirchen- und dogmengeschichtl. Quellenschriften H. 12.]

Eine äußerst praktische Handausgabe, durch welche den Studierenden der Theologie eine bequeme Lektüre der apostolischen Canones, der Canones von Elvira (306), Arles (314), Neocaesarea (zw. 314—25), Nicaea (325), Antiochia (341), Sardica (343 oder 344), Laodicea (zw. 345–81), Gangra (vgl. Hist. Jahr b. XVI, 586), Konstantinopel (381), Ephesus (431), Chalcedon (451), des Quinisextum (692) und des zweiten Konzils von Nicaea (787), ferner dreier afrikanischer (Narthago 1. ca. 345-48, Karthago II. ca. 387–90, Karthago III. 397), zweier spanischer (Saragossa 380, Toledo 400) und dreier gallischer (Valence 374; Nîmes 394, Turin 401) Konzilien ermöglicht wird. Die Texte sind, dem Plane der Krügerschen Sammlung entsprechend, im Anschlusse an die besten älteren Ausgaben wiedergegeben (über einzelne Abweichungen orientieren die Bemerkungen S. 189 ff.), die Einleitung enthält die nötigsten Literaturnachweise (S. XVIII hätte doch die Abhandlung Duchesnes über die die Flamines betreffenden Bestimmungen der Synode von Elvira erwähnt werden sollen), das Register berücksichtigt mehr die sachlichen, d. h. theologischen, historischen und kanonistischen, als die rein sprachlichen Interessen. S. 156, 33 ist gewiß reprehenditur, nicht deprehenditur die richtige Lesart. S. 167, 8 und 168, 7 fällt die veraltete Schreibung foemina auf. Ueber H. 11 der Krügerfchen Sammlung

1. Hist. Jahrb. XVI, 689. Bernoulli (C. A.), das Konzil von burg i. B., Mohr. III, 36 S. u 0,80.

C. W.

Nicäa. Habilitationsvorlesung. Frei

.

Halmel (A.), die Entstehung der Kirchengesch. des Eusebius v. Cäsarea untersucht von Essen, Baedecker. IV, 60 S.

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Die Nirchengeschichte des Eusebius ist in der Form, in welcher sie im textus receptus vorliegt, nicht ein Werk aus einem Guß, sondern das Ergebnis einer mit den Ereignissen fortschreitenden Nacharbeit an einem ersten Entwurf, welcher nur auf sieben Bücher berechnet und streng einheitlich angelegt war. Derselbe blieb eine Privatarbeit, bis Eujebius durch die Ereignisse des J. 313 veranlaßt wurde, die Bücher 8 und 9 beizufügen und (315) das Ganze der Leffentlichkeit zu übergeben. Etwa 325 trat noch) daz 10. Buch hinzu, wodurch die Schrift über die Martyrer in Palästina, die ihren Play ursprünglich hinter dem ersten Entwurse, dann hinter dem Schlusse der Fortseyung gehabt hatte, an das Ende des ganzen Werkes geschoben wurde.

C. W.

Diekamp (F.), die Gotteslehre des hl. Gregor von Nyssa. Ein Beitrag zur Dogmengeschichte der patrist. Zeit. Tl. I. Münster, Aschendorff. VIII, 260 S.

Ausführliche Darstellung der Lehre Gregors von der Gotteserkenntnis, von dem Wesen und den Eigenschaften Gottes mit einer über den allgemeinen Standpunkt des Kirchenvaters orientierenden Einleitung. C. W. *Fessler (J.), institutiones patrologiae quas denuo recensuit, auxit, edidit Bernardus Jungmann. T. II, p. 2. Oeniponte, Rauch. XI, 711 S. M. 5,40.

Die Ausgabe des vorliegenden Schlußteiles der Neubearbeitung von Feßlers Institutiones patrologiae hat sich verzögert, da inzwischen auch der zweite Hrsgb. aus dem Leben geschieden ist. Jungmanns Kollegen Hebbelynck und Lamy, haben für die Vollendung des Buches Sorge getragen, jener durch

Bearbeitung des fünften Abschnittes von Kap. 8 (die Päpste von Hilarius bis
Gregor d. Gr.), dieser durch Beifügung eines Anhanges über die syrischen und
armenischen Väter bezw Kirchenschriftsteller des 5. und 6. Jahrh. Ich habe
bereits durch die Notizen, welche ich dem ersten Bande und dem ersten Teile
des zweiten Bandes gewidmet habe (s. Hist. Jahr b. XI 799, XIV 168) genügend
angedeutet, daß ich die Neubearbeitung wesentlich anders gewünscht hätte und
auch angesichts des Schlußteiles kann ich nur meinem Bedauern Ausdruck geben,
daß ein für seine Zeit so verdienstliches Buch nicht durch Beseitigung von
Ballast und planmäßige Einarbeitung der sicheren neuen Forschungsresultate
den Bedürfnissen der Gegenwart angepaßt worden ist. Um nur ein besonders
drastisches Beispiel anzuführen (andere kann man leicht durch Vergleichung mit
Bardenhewers Patrologie finden), so ist S. 369 adn. 1 als neueste Literatur
über die metra in Heptateuchum< Pitras Ausgabe im ersten Bande des
Spicilegium Solesmense genannt!
C. W.

Dikter af Prudentius. Svensk
Prisbelönt af vetenskaps-

Bergman (J.), Fornkristna Hymner.
Tolkning med historisk inledning af
akademien. Andra Upplagan (med latinska Urtexten Bifogad).
Göteborg, Wettergren & Kerber. (1894.) 135 S.

Die überseßten Gedichte sind cathem. IX, X, V, VI und die praefatio (»skaldens själfbekännelse<). C. W. *Bellet (Ch. Fr.), les origines des églises de France et les fastes épiscopaux. XV, 275 S.

Paris, Picard.

Der Vf. unternimmt es, gegen Duchesne zu beweisen, daß in der Frage der Anfänge unserer (der französischen) Kirchen, die moderne Kritik nicht berechtigt ist, gegen die Traditionen der Kirchen ihre Schlüsse zu ziehen, denn sie ist nicht imstande, ihre negative Lösung zu rechtfertigen. Hingegen ergibt sich eine mehr oder weniger große Wahrscheinlichkeit zu gunsten der affirmativen traditionellen Ansicht." Die Beweise, welche in der Untersuchung der einzelnen in der christ behandelten Fragen beigebracht werden, sind jedoch nicht der Art, daß das obige Resultat daraus gefolgert werden könnte. Die Einwürfe gegen Duchesnes Berwertung der Bischofslisten gallischer Kirchen sind nicht stichhaltig. Zu seinem Versuche der Rechtfertigung der angeblichen Ueberlieferung über die Ankunft der hl. Maria Magdalena und deren Gefährten nach Südfrankreich kommt B. eigentlich nur zu dem Resultat, daß in kirchlichen Kreisen von Aix um das Jahr 1070 eine diesbezügliche Erzählung in Umlauf war Es ist klar, da man weder Ursprung noch Entwicklung dieser angeblichen Ueberlieferung in dem ganzen vorausgehenden Jahrtausend verfolgen kann, sich im Gegenteil auch andere „Traditionen“ vorfinden, daß eine solche Ueberlieferung in keiner Weise als historische Quelle angesehen werden kann. Ein ähnliches Urteil muß die meisten Beweisführungen zu gunsten des Ursprunges gallischer sirchen in der unmittelbar nachapostolischen Zeit treffen. Einen Vorteil bietet jedoch die Schrift: Die Advokaten denn eher als solche wie als Forscher muß man die Vertreter der jog. Traditionsschule bezeichnen — der angeblichen Ueberlieferungen vieler gallischer Kirchen haben in B. wohl ihren besten Vertreter gefunden, der in seinem Werke alles vorgebracht hat, was gegen Duchesne ins Feld geführt werden kann. Dem audiatur et altera pars ist genüge geschehen, und jeder objektiv urteilende Historiker kann sich jezt in klarer Weise seine Ueberzeugung bilden: dieselbe wird gewiß zu gunsten Duchesnes ausfallen. Auf die einzelnen Punkte einzugeben, fönnen wir uns versagen. Uebrigens sei erwähnt, daß Duchesne selbst geantwortet (Bulletin critique, 1896, Nr. 7, S. 122–31) und daß P. Fournier (ebda. Nr 1, S. 209-17) den prinzipiellen Standpunkt kurz und klar dargelegt hat. Ul. Chevalier veröffentlicht in Sachen der Schrift zwei Erklärungen (ebda. Nr. 9, S. 173, Nr. 10, S. 197 f.) des Inhaltes, daß er feinen Anteil an der Entstehung des Werkes habe, jedoch mit dem Endresultat einverstanden sei. Die PP. Bollandisten stehen ganz auf seite Duchesnes gegen B und andere Gegner (j. Analect. Bolland. XV, 1896, S. 82 ff.). I. P. Kirsch. Müller (A.), das Martertum der thebäischen Jungfrauen in Köln.

Die

hl. Ursula und ihre Gesellschaft. Ein Beitrag zur köln. Geschichte. Köln, Schafstein & Co. III, 369. M. 0,75. Arnold (C. F.), Cäsarius von Arelate. mit einer einleit. Monographie hrsg. 142. [Die Predigt der Kirche. literatur Bd. 30.]

Predigten in deutsch. Ueberseßg. v.. Leipzig, Richter. XXXIV, Klassikerbibl. der christl. Predigt

Die Auswahl umfaßt 31 Predigten des gegenwärtig von der theologischen Wissenschaft lebhaft kultivierten gallischen Bischofs. Der Einleitung liegt natürlich das Hist. Jahrb. XVII, 174 angezeigte Buch Arnolds zu grunde. C. W. Bright (W.), the roman see in the early church and other studies in church history. London, Longmans. sh. 7,6. Duchesne (L.), autonomies ecclésiastiques. Thorin (Fontemoing). VIII, 356 S.

Églises séparées. Paris,

Der Vf. vereinigt in diesem Buche sieben Auffäße, welche bereits einzeln in Zeitschriften erschienen sind: 1. les origines de l'église anglicane 2. les schismes orientaux. 3. l'encyclique du patriarche Anthime 4. l'église romaine avant Constantin. 5. l'église grecque et le schisme grec. 6. l'Illyricum ecclésiastique. 7. les missions chrétiennes au sud de l'empire romain. 1.–5. sind zuerst in der Quinzaine von 1895 und 1896, 6. in der Byz. Zeitschr. von 1892, 7 in den Mélanges d'archéol. et d'hist. von 1896 veröffentlicht worden. Dem vorleßten Aufsage ist in der zweiten Ausgabe ein Exkurs beigefügt worden (S. 275-79), in welchem D. gegen Mommsen, Neues Archiv XIX, 433 ff. die Echtheit der beiden in die Sammlung von Thessalonike aufgenommenen Schreiben des Honorius und Theodosius IÏ verteidigt." In einem weiteren Baude wird D. von den ‚églises unies' handeln. C. W. Greenwood (A.), Empire and Papacy in the Middle Ages. London, Sonnenschein, Swan and Co. 1895. 232 S.

Moulart (J.), l'Église et l'État ou les deux puissances; leur origine, leurs relations, leurs droits et leurs limites. 1 vol. Louvain,

Peeters. 1895. 557 S.

Brancaccio di Carpino (F.), nuova cronologia dei papi. Torino, fratelli Bocca. 1895. 4o. 139 S..

Kranich (A.), die Astetik in ihrer dogmatischen Grundlage bei Vasilius dem Großen. Paderborn, Schöningh. 2 Bl IV, 98 S

Die einschlägigen Aeußerungen des Basilius werden nach den Rubriken 1. Begriff der Astetik; Wesen und Bedeutung der christlichen Askese. 2. die Gegenfäße, Hindernisse und Feinde_der_christlichen Askese. 3. die Mittel der christlichen Askeje. 4 Bedingungen der Asteje, Askese im engeren Sinne (d. h. Mönchsleben) vorgeführt.

C. W.

Gebhart (E.), moines et papes. Paris, Hachette. 306 S. fr. 3,50. Allies (T. W), the monastic life, from the fathers of the desert to Charlemagne. London, Kegan Paul. XXII, 382 . sh. 9. [The format. of Christendom. Bd. VIII.]

Dieses ebenso gründliche als zeitgemäße Buch zeigt uns, was die Mönche von den ersten Jahrhunderten bis zum achten nicht nur für Verbreitung der christlichen Lehre und sittliche Reform, sondern auch für Erhaltung und Wiederbelebung der Zivilisation und der Künste des Friedens geleistet haben. Der Vf. hebt ausdrücklich hervor, daß die Abteien die festgegründeten Kolonien waren in Mitte einer hin und herflutenden Bevölkerung; Gesellschaften von unverwüstlicher Lebenskraft, die ungleich Bischöfen, Königen nicht sterben, die

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durch die Zähigkeit, mit der sie ihr Besißtum verteidigten, der Handhabung des Rechtes Nachdruck gaben (353). Kein Stand hat den Vorwurf der Träghet und geistigen Erschlaffung weniger verdient als die Mönche.

2.

Tosti (L.), vita di S. Benedetto patriarca dei monaci d'Occidente, compendiata per cura di C. L. Torelli. Montecassino, tip. di Montecassino. 1895. XVI, 182 S.

*Schiaparelli (L.), diploma inedito di Berengario I (a. 888) in favore del monastero di Bobbio. Torino, Clausen. 15 S. [Estr. d. Atti de R. Acad. d. Scienze di Torino. Vol: XXXI.] Veröffentlicht die Urk., von der ein schönes Faksimile beigegeben ist, und gibt zu der Publikation einen diplomatischen und paläograph. Kommentar.

Lubin (A.), abbatiarum Italiae brevis notitia.

Additiones et adno

tationes ex ms, bibl. Angelicae, curante H. Celani.
tip. polygl. de propag. fide. 1895. 87 S.

Romae, ex

Baldissera (V.), cronachetta della chiesa e convento di S. Antonio in Gemona. Gemona, Tessitori. 1895. 30 G.

Schiwietz (St.), de S. Theodoro Studita, reformatore monachorum basilianorum. Breslau, Schletter. 29 S. M 0,60.

"

* Lindner (Th.), die sogenannten Schenkungen Pippins, Karls des Großen und Ottos I an die Päpste. Stuttgart, Cotta. 99 S. M 2. Da ihn keine der zahlreichen bisherigen Lösungen des Problems befriedigte, das die Schenkungen der Karolinger an die Päpste begründen, bemühte sich L. nicht abgeschreckt durch die anscheinende Aussichtslosigkeit des Unternehmens, eine eigene Ansicht zu gewinnen, und obwohl ihm dieses lange Zeit nicht gelang, ließ er doch, wie er in der Einleitung bemerkt, von der Untersuchung nicht ab, bis er endlich glaubte, den Ariadnejaden durch das Labyrinth zu finden Bor die Leffentlichkeit wollte er mit demselben zwar noch nicht treten. Aber besondere Verhältnisse nötigten ihn dazu. Da er in seiner Allgemeinen Geschichte jeit der Völkerwanderung" an der Frage nicht vorübergehen und sie doch auch nicht so eingehend erörtern konnte, wie es die Aufstellung einer neuen These erfordert, so mußte er die Erörterung in einer besonderen Schrift vorlegen. Den Schwer punkt der ganzen Frage bildet Karls Urkunde v J. 774 oder die Mitteilung des Papstbuches über die Schenkung Karls. Dieselbe kommt im 7. Abschnitt zur Untersuchung, nachdem in den vorausgehenden Kapiteln eine Uebersicht über die Streitfrage und ihre Ueberlieferung gegeben, die Ausdrücke istius Italiae provinciae, donatio und respublica Romanorum, die Erzählung des Papstbuches und der anderen Geschichtschreiber über die Ereignisse bis zum Pontifikat Hadrians, die Papstbriefe bis 774, das Verhalten Karls und Hadrians nach dem Papstbuch und den Briefen, und das Ludovicianum erörtert worden; und nach der Prüfung des Einzelnen werden S. 78-89 die Ergebnine zusammengefaßt. Daraus mögen folgende Hauptsäße hervorgehoben werden: Die Stelle im Liber pontificalis ist vollkommen echt und daher an der Angabe, daß Pippins Urkunde in Quierzy ausgestellt worden sei, nicht zu zweifeln. Diese Urkunde enthielt nur ein allgemein gehaltenes Versprechen, die Gerechtjame des hl. Petrus zurückzubringen, ein Versprechen, dessen Wortlaut genau ber zustellen kaum möglich ist. Es fehlte insbesondere jede genaue Bezeichnung von Certlichkeiten; weder der Exarchat noch die Pentapolis wurden zugeñcert. Pippin fonnte kaum anders handeln, da ihn das ganze Unternehmen in neue Verhältnisse brachte, die er schwerlich überjah. Karl bestätigte 774 die Urkunde Pippins mit ihrer allgemeinen Verheißung der justitia Petri und der lleber gabe von civitates et territoria an den Papst und dessen Nachfolger und sagte zu, die Stücke auszuliefern Aber der bisher nicht ins einzelne gehenden Verheißung gab er Form und Gestalt. Er ging von demselben Grundgedanken aus, der die Urtunde Pippins beherrscht: Wiedergabe alles dessen, was dem

Hl. Petrus gehört, erweiterte ihn aber noch. Während es sich in der Urkunde von 754 nur um die Restitution der Gebiete handeln konnte, die Aistulf an sich genommen hatte, gestand Karl allen Besitz zu, der je den Päpsten von den Longobarden entzogen worden war, innerhalb der Grenzen seiner Macht oder so weit er sie auszudehnen beabsichtigte. Sein Versprechen umfaßte nicht, wie der Tert des Papstbuches gewöhnlich verstanden wird, einfach das ganze Land von der byzantinischen Grenze im Süden bis zu der im Norden gezogenen Grenze: für die Landstriche außerhalb des Exarchates und der Pentapolis bezog es sich nur auf einzelne Städte, Patrimonien, Einkünfte u. dgl. Dabei behielt sich Karl die Prüfung Fall für Fall vor, und die Erfüllung der Urkunde von 774 ging, weil mancherlei Hindernisse, politische wie juristische dazwischen traten, nicht schnell von statten. Hadrian flagt wiederholt und drängt auf Erfüllung der Verheißungen. Schließlich wurden seine Wünsche immer erfüllt, wie der Vergleich mit dem Ludovicianum lehrt. Karl beging hienach keinen Treubruch, wie man ihn nach der herrschenden Auffassung, so sehr man sich auch dagegen sträubt, im Grunde annehmen muß, und Hadrian hat ihm auch keinen derartigen Vorwurf gemacht, Die These ist im einzelnen nicht einwandfrei, und es wird schwerlich an Widerspruch sehlen. Aber jämmtliche Schwierigkeiten lassen sich hier nun einmal nicht beseitigen oder alle Einzelheiten in ein zweifelloses Licht stellen. Die Auffassung verdient aber jedenfalls ernstliche Beachtung. Sie scheint mir vor den anderen Lösungsversuchen den Vorzug zu verdienen. Funk. Stamminger, Franconia sancta. Geschichte und Beschreibung des Bistums Würzburg; fortgesezt von A. Amrhein. Lf. 2. Landkapitel Lengfurt. Abt. 1. Würzburg, Bucher. 200 S. M 2,80. Vgl. Hist. Jahrb. X, 880.

Petersen (R.), fra det svenske Kirkeliv i de sidste hundrede Aar. Nogle Person-og Tidskildringer. Kopenhagen, Schønberg. 320 S. Kr. 4.

Baedae (Venerabilis) historiam ecclesiasticam gentis Anglorum, historiam abbatum, epistolam ad Ecgberctum una cum historia abbatum auctore anonymo ad fidem codicum manuscriptorum denuo recognovit, commentario tam critico quam historico instruxit Carol. Plummer. Oxford, Clarendon Press. 2 Bde. 4 Bl. CLXXVIII, 459 und XL, 546 S.

Eine prächtig ausgestattete Ausgabe der historischen Schriften Vedas. Der erste
Band enthält eine ausführliche Einleitung über Bedas Leben und Werke und
über die handschriftliche Ueberlieferung mit zwei Anhängen (1. einer Chronologie
von Bedas Schriften, 2. dem Briefe Cuthberts an Guthwin de obitu Baedae),
den Text der historischen Schriften, eine Anzahl von Varianten einiger späterer
Hi, die nicht in den Apparat aufgenommen wurden, und einen index nomi-
num et locorum, der zweite eine chronologische Tafel, den Kommentar zu den
im ersten Bande edierten Schriften, zwei Anhänge über die älteste Biographie
Gregors des Großen (im Sangall. 567; zum Teil publiziert von Ewald in
den Ausjäßen zum Andenken an Wait. Nach Plummer hat Beda diese Vita
benüßt) und über Bedas Bibelzitate, endlich einen ausführlichen index nominum,
locorum, rerum.
C. W.

Mommsen (Th.), chronica minora s. IV, V, VI, VII edidit. Vol. III, Fasc. 2., Berolini, Weidmann. 1895. S. 223-354. [Mon. Germ. hist. auct. ant. t. XIII, p. 2.]

Enthält Bedas chronica maiora (bis 725) und (unter dem Terte) minora (bis 703), d. h. Kap. 66 - 71 des größeren und Kap. 16-22 des fleineren Wertes de temporibus. Von diesen beiden chronica, welche bereits in den His. vielfach aus de temporibus losgelöst erscheinen, repräsentiert die kleinere im wesentlichen eine Wiederholung der kleineren Ghronik Isidors mit Zusäßen Historisches Jahrbuch. 1896. 42

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