Page images
PDF
EPUB

mit Hinblick auf die Hauptfragen der Gegenwart. Sein Standpunkt ist ein gemäßigt konservativer, der dem Kulturkampf oder, wie man ihn in Frankreich nennt, dem Antiklerikalismus keine Sympathien entgegenbringt, sich aber auch hütet, in Verdacht „mittelalterlichen Katholizismus zu geraten. Ueber Personen und Dinge zeigt er sich wohl unterrichtet, aufmerksam verfolgt er die Strömungen und Erscheinungen des geistigen Lebens, und zahlreiches statistisches Material macht das Buch auch für Nachschlagezwecke brauchbar.

Schl.

Zevort (E.), la France sous le régime du suffrage universel. Paris, May et Motteroz. 270 S.

Großbritannien und Frland.

Wylie (Jam. Hamilton. M. A.), history of England under Henry the Fourth. Vol. II. London, Longman. 1894. Green & Co. LIV, 490 . M 16.

Vgl. Hist. Jahrb. XV, 656.

Stawenow (L.), den stora engelska revolutionen i det sjuttonde arhundradets midh. Göteborg, Wettergren & Kerber. 188 S.

kr. 1,75. [Föreläsinger, populärt vetenskapliga, vid Göteborgs högskola 2.]

*Ruville (A. v.), William Pitt (Chatham) u. Graf Bute. Ein Beitrag zur inneren Geschichte Englands unter Georg II. Berlin, Guttentag. III, 119 S. M. 1.

Besprechung folgt.

Tuckerman (F.), upon the Royal Prerogative in England especially since the accession of the house of Brunswick. Heidelberg, Diji. Heidelberg, Univ.-Buchdruckerei. 1894. 108 S.

Zerfällt in die Kapitel: 1. Anglo-Saxon period, 2. Anglo-Norman supremacy slose of the Middle Ages, 3. the Tudor absolutism, 4. the Jure Divino monarchy, 5. the accession of the house of Brunswick to the extinction of Personal Rule and establishment of Popolar Government.

Seeley (J. R.), the growth of British policy. An historical essay. 2 vols. Cambridge, University press. sh. 12.

Dänemark, Schweden, Norwegen.

Holberg (L.), konge og Danehof i det 13. og 14. aarhundrede. Første bind: Kong Erik Glippings Haandfaestning og Rigslove. Kopenhagen, Gad. 350 . kr. 5.

Christensen (W.), unionskongerne og Hansestaederne 1439-66. Kopenhagen, Gad. 451 S.

Laursen (L.), kancellists brevbøger vedrørende Danmarks indre forhold 1561-65 i uddrag udgivne af rigsarkivet. Anden halvdel. Kopenhagen, Reitzel in Comm. kr. 7.

Malmström (C. G.), sveriges politiska historia fran konung Karl XII död til statshvälfningen 1772. 2. uppl., delvis omarbetad. 2. delen. Stockholm, Norstedt & Söner, VIII, 455 S. kr. 5.

Bobé (L.), efterladte papirer fra den Reventlowske Familiekreds i tids krummet 1770-1827. Første bind. Kopenhagen, Lehmann & Stage. XVI, 291 S.

Bain (R. N.), Gustavus IV and his contemporaries, 1746-92. 2 vols. London, Paul. 21 S.

Nielsen (Y.), aktitykker redkommende konventionen i Moss 14de Aug. 1814. Christiania, Dypwad in Comm. 1894. 216. [Christ. Vidensk. Selsk. Skrifter. II. Histor. -filos. Cl. 1894.No. 4.]

Vgl. Hist. Jahrb. XVI, 885

Lindström (G.), anteckninger om Gotlands medeltid. I., II. Mit 29 Abb. Stockholm, Norstedt & Söhne. 112 u. VIII, 531 S. Scavenius (J. F.), Danmark og det danske folks fremtid. Kopenhagen, Reitzel. 1894. 141. M 1,75.

Bille, Ættens Historie. Første del af W. Mollerup. Kopenhagen Gyldendal. XXIII, 790 S.

Spanien.

Morel-Fatio (A.), études sur l'Espagne. 1re Série. 2ème Édition. Paris, Bouillon. XI, 404 S.

Behandelt werden die geistigen Beziehungen zwischen Spanien und Frankreich, V. Hugos Ruy Blas, der Verfasser des Lazarillo de Tormes. das Leben des Diego de Mendoza, des Don Quixote, als spezielles Sittenbild des 17. Jahrh., die geistigen Beziehungen zwischen Belgien und Spanien. Lepterer Artikel ist bedeutsam durch sein gerechtes Urteil über Karl V und Philipp II. (Vgl. Hist. Jahrb. XII, 671.)

Ungarn, Balkanstaaten.

Jahrbuch der histor.-philolog. Gesellsch. bei der kaiserl. neurussischen Universität zu Odessa] IV. Byzant. Abteilung II. Odessa. 1894. 316 u. 128 S. (In russischer Sprache.)

Aus der eingehenden Inhaltsangabe in der byzant. Zeitschr. [IV. Bd. (1895) S. 614 ff. notieren wir: Th. Uspenskij, eine unedierte kirchl. Rede über die bulgaro byzantinischen Beziehungen in der ersten Hälfte des 10. Jahrh. (S. 48 bis 123); A. Dimitriu, zur Frage über die Historia arcana (S. 258-301). Dahn schrieb dieselbe dem Prokopius zu, Ranke sprach sie ihm ab. D. schließt sich leßterem an. N. Krasnoselicev, eine Bemerkung zur Frage über die Lage der Kirche von Chalkopratnia in Konstantinopel (S. 309–16). Coquelle (P.), histoire du Monténégro et de la Bosnie depuis les origines. Paris, Leroux. V, 494 S. u. Karte. fr. 7,50.

By

A few facts about Turkey under the reign of Abdul Hamid II. an American observer. New-York, Press of J. J. Little & Cie. 67 S.

Rußland, Polen.

Tom. III. Collectus cura 1894. Lexikon-8°. LXXX,

Lewicki (A.), codex epistularis saec. XV. Krakau, poln. Verlagsgesellsch. in Komm. 665 S. M 10. [Monum. medii aevi histor. res gestas Poloniae illustrantia. Tom. XIV.]

Vgl. Hist. Jahrb. XII, 672.

Seraphim (E.), Geschichte Liv-, Est- und Kurlands von der „Auf

segelung" des Landes bis zur Einverleibung in das russische Reich.

Eine populäre Darstellg. Mit 7 Bildern, e. Karte u. e. Personenu. Sachregister. Bd. 2. 2 Abtlgn. in 1 Bde. 1. Die Provinzialgeschichte bis zur Unterwerfung unter Rußland. Von E. Seraphim. 2. Kurland unter den Herzögen. Von Dr. A. Seraphim. Reval, Kluge. VI, 715 . M 8.

Vgl. Hist. Jahrb. XVI, 419.

Wood (E.), the Crimea in 1854 and 1894. With plans and illustrations from sketsches taken on the spot by W. J. Colville. London, Chapman. 412 S. sh. 16.

Asien.

Lane-Poole (S.), the Mohammadan dynasties.

Chronological and

geological tables with historical introductions. Westminster, Constable. 1894. XXVIII, 361 . sh. 12.

Lanesan (J. L. de), la colonisation française en Indo-Chine. Paris, Alcan. 16o. VIII, 360 S.

Brakel (D.), de oorlog in Nederlandsch-Indië. Met een voorwoord door F. de Bas. Arnhem, Kroesl & van der Zande. fl. 2,25. Louw (P. J. F.), de Java-oorlog van 1825-30. Uitgegeven door het Bataviansch genootschap van kunsten en wetenschappen met medewerking van de Nederlandsch-Indische regeering. 1. deel. Batavia, Landsdrukkery. Haag, Nijhoff. 1894. Lexikon - 8. 10 Karten in Mappe.

Amerika.

XXXIX.

Mandonnet, les Domicains à la découverte de l'Amérique. Paris. Lethielleux. 1893. 180. 225 S. m. 1 Porträt.

Das interessante Buch M.3 legt in seinem ersten Teile die kosmographischen Ideen Alberts des Gr. und des hl. Thomas dar, welche in den Dominikanerschulen des MA. bis zur Zeit des Kolumbus gelehrt wurden. Die beiden großen Gelehrten des Dominikanerordens traten entschieden für die Kugelgestalt der Erde ein und somit für die Möglichkeit, daß man durch eine Meerfahrt nach Westen auf Land stoßen müsse. Daraus erklärt M., daß Kolumbus, welcher durch eben dieje Ueberzeugung zu seinem Unternehmen veranlaßt wurde, von anfang an bei den spanischen Dominikanern so warme Unterstüßung fand, insbesondere bei Diego de Deza, von dem Kolumbus selbst in einem Briefe an die spanischen Majestäten sagte: „Diego de Deza ist die Ursache gewesen, daß Euere Hoheiten Indien besißen, und daß ich in Kastilien geblieben bin, als ich schon unterwegs war, um mich an das Ausland zu wenden.“ In welcher Weise Diego de Deza den Entdecker im einzelnen unterstüßte, weist M. im 2. Teile nach, wobei er wiederholt Gelegenheit findet, gegen Harrisse glücklich zu polemisieren.

Moore (J. W.), the American congress: a history of national legislation and political events, 1774-1895. New-York. sh. 14. Howells (W. C.), recollections of life in Ohio from 1813 to 1840. With an introduction by his son W. D. Howells. With portrait. Cincinnati. sh. 9.

Withers (A. S.), chronicles of Border Warfare: or, a history of the settlement by the whites of North-Western Virginia, and of the

Indian wars and massacres in that section of the state; with reflections, anecdotes etc. A new edition, edited and annotated by Reuben Gold Thwaites. With a memoir and notes by the late Lyman C. Draper. With index and portrait. Cincinnati. 10 sh., 6 d.

Kirkland (J.), the story of Chicago bringing the history up to december 1894. Illustr. 2 vols. Chicago. 12o. 36 S.

Seward (F. W.), the life of William Henry Seward. 3 vols. With illustrations. New York. 48 S.

Gannett (H.), the building of a nation: the growth, present condition and resources of the United States, with a forecast of the future. With illustr. and coloured plates. New York. sh. 12. Ferguson (H.), essays in American history. New-York. 12o. sh. 5,6 d. Master (J. B. Mc.), a history of the people of the United States by New-York, Appleton. T. IV, XIV, 630 S. 21⁄2 d.

[ocr errors]

Die drei früheren Bände, welche die Geschichte Amerikas vom Ausgange des Bürgerkrieges bis zum Jahre 1812 schildern, sind günstig aufgenommen worden; in der That hat der Vf. sehr wichtiges Quellenmaterial zusammengetragen und durch die erschöpfende Darstellung mancher Einzelheiten ein anschauliches Bild von den amerikanischen Zuständen geliefert. So trefflich sich Vf. auf Klein=" malerei versteht, so sehr mangelt ihm die Gabe, die Hauptmomente heraus zugreifen und einheitlich zu gruppieren. Die Schilderung des Seefrieges mit England im 25. Kapitel, das den bezeichneten Titel „Schiffsduelle und Kaperschiffe" führt, hätte sehr gewonnen, wenn Vf. die leidigen Wiederholungen vermieden und nur das Charakteristische eines jeden dieser Schiffsduelle" hervorgehoben hätte. Europäische Leser werden die letzten Kapitel des Werkes mit besonderem Interesse studieren, weil sie daselbst eine auf den Quellen fußzende Darstellung der Kulturzustände Amerikas finden. Ums Jahr 1820 wohnten in Neuengland 1600,000, in den Mittelstaaten 2'700,000, in den Südstaaten 2'900,000, in dem Westen hinaus über die Allegany Berge 2250,000 Einwohner. Die Staaten an der Ostküste hatten außer New York fast alle an Bevölkerung abgenommen. New-York war der Hauptlandungsplay, manche Emigranten, besonders aus Irland, blieben in New York, und so vermehrte sich die Bevölkerung auf erschreckende Weise. Die Bevölkerung in den übrigen Städten an der Ostküste nahm sehr langsam zu, gleichwohl wüchs die Zahl der Armen, die auf Almosen angewiesen waren. Ein Hauptgrund war Stockung von Handel und Gewerbe infolge des Krieges und die in dem Gefolge des Krieges erscheinende Demoralisation des Volkes. Uebertretung des Sabbatgeseßes, Unmäßigkeit, Pauperismus schienen ein Einschreiten des Staates zu fördern. Da die Staaten keine Anstalten bohufs Unterdrückung der Wirtshäuser trafen, bildeten sich Gesellschaften, welche sich zum Zwecke seßten, den Verkauf berauschender Getränke zu verhindern (1813). Der Erfolg dieser Gesellschaften war gering, der Pauperismus im Wachsen. In Pensylvanien bildete sich eine Gesellschaft behufs Beförderung öffentlicher Sparsamkeit (1817), die sich in verschiedene Abteilungen abzweigte. Man wollte Ersparnisse machen, die Wirtshäuser schließen, Schulen für die Armen errichten. Das Gesez, den Kindern der Armen unentgeltlichen Unterricht zu erteilen, hatte nun freilich seit 1809 bestanden, war aber infolge eines Protestes der Steuerzahler sistiert worden. Erst 1817 beschloß man, Schulen zu gründen, in denen die Schüler zugleich als Lehrer fungieren sollten. Fast gleichzeitig mit Philadelphia begann man in New York eine Ge= sellschaft behufs Unterdrückung des Pauperismus zu gründen, der viele angesehene Bürger beitraten. 17 der Bevölkerung, das ist 15,000, lebten von Almosen, 1/16 bestand aus würdigen Armen, ein anderes 1/16 war aus verschiedenen Gründen in Armut geraten, bei 7/8 war Unmäßigkeit die Quelle der Armut. Schon 1809

hatten 1800 Schenken bestanden, in denen meistens für die niederen Klassen Schnaps ausgeschenkt wurde. Außerdem gab es noch 1600 Materialgejchäfte, die gleichfalls geistige Getränke verkaufen durften. Es charakterisiert die Amerikaner, daß sie berechneten, wie viele Kirchen und Schulen man mit dem Gelde, das die Armen auf geistige Getränke verwandten, hätte bauen können. Die Lotterien waren nicht weniger verderblich Die von der Stadt mit der Untersuchung der Ursache des Pauperismus betraute Kommission beantragte eine Schließung der meisten Schenken, die Eröffnung von Arbeiterhäusern, den Bau von Kirchen und Schulen, die Anlegung von Sparkassen, ein Verbot des Straßenbettels. Gerade die Bettler waren die besten Kunden der 1900 autorisierten und der 600 nicht autorisierten Schnapsschenken New-Yorks. Das schreckliche Los der Schuldner Englands ist den Lesern von Dickens hinlänglich bekannt. In Amerika waren die Zustände kaum besser. Im Jahre 1794 wurde ein öffentlicher Inspektor angestellt, der die Befugnis hatte, Brennmaterial, Decken für die Schuldgefangenen anzuschaffen, ebenso 7 Cents (28 Pfennige) für Kost auszugeben. Wenn der Gläubiger diese Auslagen des Regierungsinspektors nicht bezahlte, wurde der Schuldner nach 10 Tagen in Freiheit gefeßt. Im Jahre 1814 ging die Brodakte durch. Der Gläubiger mußte täglich 80 Pf für den Unterhalt des Schuldners zahlen, wenn er nicht bezahlte, konnte der Schuldner ihn gerichtlich belangen und seine Freiheit erhalten. Leider ward niemand zum Anwalt des Schuldners bestellt, leider war das Honorar von 6 Mk., das der Richter erhielt, für manchen Schuldner unerschwinglich; und so blieb mancher Jahr und Tag im Gefängnis, nachdem der Gläubiger ihm den Unterhalt verweigert hatte. Im Jahre 1816 saßen in New-York 1984 Schuldner im Gefängnis; die Schulden von 1029 betrugen nicht mehr als je 200 Mk., die der übrigen weniger als je 100 Mk. Nur allmählich wurden die Geseße gemildert. Die Armen und ihre zahlreiche Nachkommenschaft wurden mehr und mehr eine Landplage. Die Wohlthätigkeitsanstalten und philanthropischen Vereine waren besonders im Jahre 1820-21 außer stand, den zahlreichen Anforderungen zu genügen. Die jungen Bettler bildeten Vereine, die sich gegenseitig verpflichteten, die ihnen widerfahrene Kränkung zu rächen und übten einen sicherheitsgefährlichen Terrorismus aus. Besserungsanstalten gab es damals noch nicht, die ersten wurden um diese Zeit von wohlthätigen Frauen gegründet. Die Kinder, welche von der Polizei auf frischer That ertappt wurden, mußten in die Gefängnisse wandern. Die Vermischung der Alten mit den Jungen machte eine Reform unmöglich. Die Verbrecher verließen das Gefängnis viel schlechter, als sie es betreten, wie ein Bericht an den Senat vom Jahre 1821 jagt, die Gefängnisse waren keine Besserungsanstalten, sondern Brutstätten des Lasters. Manche schrieben die Zunahme der Verbrechen der milderen Behandlung seitens der Obrigkeit zu und verlangten die Wiederherstellung des alten, grausamen Systems, Transportation, öffentliches Peitschen. Um diese Zeit wurde die Tretmühle eingeführt, Gesellschaften behufs Besserung junger Verbrecher wurden gegründet. Nirgends geschah weniger, als in Kolumbia. Man gab Hunderttausende von Thalern aus für den Druck und die Verbreitung von Bibeln, hatte aber in vielen Gefängnissen keinen Geistlichen. In New-Jersey, Pensylvanien, Maryland wurde auch nicht ein Pfennig ausgegeben, um den Gefangenen Sonntagsgottesdienst zu verschaffen, sie zu trösten oder in ihrem Glauben zu unterrichten.

2.

Afrika.

Atribuée à

Fagnan (E.), chronique des Almohades et des Hafçides. Zerkecchi. Traduction française d'après l'édition de Tunis et trois manuscripts. Constantine, impr. Braham.

298 S.

Clarin de la Rive (A.), histoire générale de la Tunisie depuis l'an 1590 avant Jésus-Christ jusqu'en 1883. duction par P. Mignard. Paris, Challamel. 12°.

Avec une introLX, 414 S. fr. 5.

« PreviousContinue »