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(Er schlägt das Buch auf, und erblickt das Zeichen des Makrokosmus.)

401

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Das arme Herz mit Freude füllen,

Und mit geheimnißvollem Trieb,

Die Kräfte der Natur rings um mich her enthüllen?
Bin ich ein Gott? Mir wird so licht!

Ich schau' in diesen reinen Zügen

Die wirkende Natur vor meiner Seele liegen.
Jeht erst erkenn' ich was der Weise spricht:
"Die Geisterwelt ist nicht verschlossen;
"Dein Sinn ist zu, dein Herz ist todt!
„Auf, bade, Schüler, unverdrossen

"Die ird'sche Brust im Morgenroth!"

(Er beschaut das Zeichen.)

Wie alles sich zum Ganzen webt,
Eins in dem andern wirkt und lebt!
Wie Himmelskräfte auf und niedersteigen
Und sich die goldnen Eimer reichen!

357

406

407

297

Mit segenduftenden Schwingen

Vom Himmel durch die Erde dringen,

Harmonisch all' das All durchklingen!

Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur!

337

Wo fass' ich dich, unendliche Natur ?

Euch Brüste, wo? Ihr Quellen alles Lebens,

An denen Himmel und Erde hängt,

Dahin die welke Brust sich drängt—

Ihr quellt, ihr tränkt, und schmacht' ich so vergebens ?

(Er schlägt unwillig das Buch um, und erblickt das Zeichen des Erdgeistes.)

194

Wie anders wirkt dieß Zeichen auf mich ein!

407

Du, Geist der Erde, bist mir näher;

Schon fühl ich meine Kräfte höher,

Schon glüh' ich wie von neuem Wein,

Ich fühle Muth mich in die Welt zu wagen,

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Mir um das Haupt-Es weht

407

Ein Schauer vom Gewölb' herab

Und faßt mich an!

Ich fühl's, du schwebst um mich, erflehter Geist.

294

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Du mußt du mußt! und kostet' es mein Leben!

Er faßt das Buch und spricht das Zeichen des Geistes geheimnißvoll aus. röthliche Flamme, der Geist erscheint in der Flamme.

Wer ruft mir ?

Geift.

Fauft. (abgewendet.)

Schreckliches Gesicht!

Geift.

Du hast mich mächtig angezogen,

An meiner Sphäre lang gesogen,

Und nun

Fauft.

Weh! ich ertrag' dich nicht!

192

224

Es juckt eine

194

291

192

192

Geift.

Du flehst erathmend mich zu schauen,

187

Meine Stimme zu hören, mein Anliß zu sehn;

Mich neigt dein mächtig Seelenflehn,

241

Da bin ich! Welch erbärmlich Grauen

Faßt Uebermenschen dich! Wo ist der Seele Ruf?
Wo ist die Brust, die eine Welt in sich erschuf,
Und trug und hegte, die mit Freudebeben
Erschwoll, sich uns, den Geistern, gleich zu heben?
Wo bist du, Faust, deß Stimme mir erklang,
Der sich an mich mit allen Kräften drang?

335

377

Bist du es? der, von meinem Hauch umwittert,

378

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So schaff' ich am sausenden Webstuhl der Zeit,
Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid.

Faust.

Der du die weite Welt umschweifft,

Geschäftiger Geist, wie nah' fühl ich mich dir!

409

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