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Language and Literature (Leipzig, Ehrhard Schultz' erben) und dem kürzlich hier besprochenen von K. Feyerabend, History of English Literature 1) möge man zur auswahl immerhin auch das vorliegende buch heranziehen.

Die auszüge aus Buckland, Stronach und McWilliam und die inhaltsangaben dreier dramen von Shakespeare aus M. Seymour und E. Nesbit sind in der that ganz geschickt zusammengestellt. Nach einer übersicht über die angelsächsische und die normännische periode (s. 1-11) ist die litteraturgeschichte in acht zeitalter zerlegt, die nach den namen der vorzüglichsten schriftsteller benannt sind, z. b. das letzte The Age of Tennyson, bei dem sich wohl bezweifeln lässt, ob Tennyson's bedeutung hinreicht, um dem zeitalter seinen namen beizulegen. Da jedoch die einzelnen zeitalter einer allgemeineren charakteristik nicht entbehren, kann man sich im übrigen diese gliederung wohl gefallen lassen, die sich dadurch empfiehlt, dass dem gedächtnis sofort die namen bedeutsamer schriftsteller eingeprägt werden. Die anmerkungen, die, abgesehen von der erklärung gelegentlich vorkommender dialektformen, nur sachliche verhältnisse behandeln, sind zweckentsprechend; das wörterbuch dürfte vielleicht beim gebrauch sich nicht als vollkommen ausreichend erweisen, wird sich aber, wenn sich bei dem gebrauche lücken ergeben, vervollständigen lassen. Meine behauptung gründet sich auf eine prüfung des wörterbuchs zu s. 106 des textes. Zu brought in money giebt das wörterbuch nur to bring in >einführen, das hier nicht passt; zu in a house of his own sagt das wörterbuch: his own »sein eigentum<, das sich hier als übersetzung nicht schlechtweg verwenden lässt; zu I like the very nakedness of the land hätte very ins wörterbuch aufgenommen werden müssen; zu the public came to look for two "Waverley Novels" every year giebt das wörterbuch weder unter come noch unter look eine auskunft, die sich für die stelle verwenden liesse. Eisenach, März 1900. C. Th. Lion.

1) Als ein leitfaden, der mit grossem geschick die hauptmomente in der entwicklung der englischen litteratur heraushebt und sich durch übersichtliche, klare und anschauliche darstellung auszeichnet, ist die in der sammlung Göschen erschienene Englische litteraturgeschichte von dr. Carl Weiser (Leipzig 1898. 155 ss. Geb. M. 0,80) bestens zu empfehlen.

Nach dem vorwort ist das buch berechnet als lesestoff für die oberen klassen höherer lehranstalten, zugleich als leitfaden für den englischen litteraturunterricht in lehrerinnenbildungsanstalten. Es enthält auszüge aus einigen neueren, populär gehaltenen werken, besonders Buckland, Stronach und McWilliam; die inhaltsangaben dreier Shakespeare-dramen sind von M. Seymour und E. Nesbit. Bei hervorragenden autoren wurde der inhalt eines oder mehrerer hauptwerke kurz angegeben, hier und da auch besonders schöne oder charakteristische proben. Die deutschen (besonders broschierten) anmerkungen weisen vielfach auf die politischen und socialen zeitverhältnisse hin. Das werkchen erscheint für seinen zweck geschickt angelegt, und auch die auswahl der einzelnen proben ist eine geschmackvolle. Die zweite periode der litteratur (Norman Period) ist mit einer seite abgemacht, ebenso die vierte (From the Death of Chaucer to the Age of Elizabeth), selbst für diese stufe des unterrichts etwas zu dürftig.

Im texte finden sich verschiedene ungenauigkeiten und versehen, von denen wir folgende notieren: p. 116, 27 Byron's Manfred wurde in der Schweiz nur begonnen, aber in Venedig geschrieben. Von dem aufenthalt des dichters in Ravenna, Pisa und Genua wird p. 117 gar nichts erwähnt. Ziemlich unklar ist z. b. die inhaltsangabe von Childe Harold IV p. 119: "it contains magnificent pictures of Venice and Rome in their decay, of Santa Croce and the tombs of Petrarch and Tasso etc."

Die anmerkungen, p. 15, bieten zu Santa Croce als ganze erklärung » die gräberkirche in Florenz«. Die anmerkung zu p. 115 (Giaour) sollte auch die aussprache des wortes angeben. Zu p. 137, 3 ist zu verbessern, dass die Tennysons erst 1851 (nicht 1850) in Twickenham ihren wohnsitz aufschlugen, und zwar nur auf kurze zeit. Ebenda p. 137, 27 ergänze zu "The four first Idylls": published in 1859, da nach zeile 22 angenommen werden muss, dass in diesem jahre alle idyllen erschienen. In den anmerkungen (p. 17) zu p. 138 ist unrichtig, dass »der cyklus jetzt zehn dichtungen umfasst<; er enthält vielmehr zwölf, abgesehen von den anfangs- und schlussdedikationen an die königin. Irreführend ist p. 138, 22 der satz: "he spent his last years at Farringford", während der dichter bekanntlich seinen aufenthalt zwischen diesem und Aldworth teilte. Auffallend ist es, dass bei Tennyson eine kurze inhaltsangabe nur von The Princess beliebt wurde.

Bamberg, 20. August 1900. Richard Ackermann.

C. Th. Lion und F. Hornemann, Lese- und lehrbuch der englischen sprache für realgymnasien und lateinische höhere schulen. III. teil. Untersekunda. Mit karte von England, plan von London, dem Tower und dem englischen parlamentsgebäude. Hannover, Norddeutsche verlagsanstalt O. Goedel, 1899. VIII, 188 ss. Preis geb. M. 2,00.

Der erste teil des in diesem buche enthaltenen lesestoffes (s. 192) führt uns in 19 kapiteln eine skizze der englischen geschichte bis in die neueste zeit vor; auch das verhältnis Englands zu seinen kolonien und zu Irland wird besprochen. Der text ist zum grössten teile dem bekannten, trefflichen buche A Short History of the English People von J. R. Green entnommen. Nur hier und da sind einzelne abschnitte aus älteren historikern eingestreut worden; so handelt Macaulay über die reformation, die Glorious Revolution von 1688 und den einzug Wilhelm's von Oranien in England und David Hume über die hinrichtung Karl's I. und die republik Oliver Cromwell's. Auch die berühmte rede des älteren Pitt über den krieg mit Amerika ist im kapitel XII (s. 55-64) abgedruckt. Der zweite teil, der den titel The British Isles trägt, dient geographischen und kultur. historischen zwecken. Auf eine knappe General Survey (s. 93) folgen die stücke: Rural Life in England von W. Irving, General characteristics of Commercial and Manufacturing Towns of England (v. T. H. S. Escott), London (v. Herbert Fry), The Houses of Parliament (v. Blackie), A Glance on Parliamentary Proceedings in the House of Commons (v. Escott), St. Paul's Cathedral (v. H. Fry), Her Majesty's Tower (v. Hepworth Dixon). Die letzten zwei abschnitte sind Schottland und Irland gewidmet; ausser einer kurzen beschreibung dieser beiden länder finden wir hier ein kapitel aus W. Black's roman Mr. Pisistratus Brown, M. P., in the Highlands und die irländische anekdote The Furlough von Thomas Hood.

Dem soeben besprochenen lesestoffe ist ein anhang beigefügtwelcher I. gespräche über eine reise nach London und einen längeren aufenthalt daselbst (s. 124-140), II. einige briefmuster privater und geschäftlicher art (s. 141-145) und III. acht gedichte (146-160), darunter Nellie's Prayer (v. G. R. Sims) und Curfew must not ring to-night (v. Rosa Hartwick Thorpe) enthält.

Den schluss bilden »Grammatische übungen im anschluss an die lesestücke (s. 161-188); es sind dies deutsche übungsstücke,

welche sich genau an die englischen texte anschliessen und unter hinweisen auf des verfassers Kurzgefasste schulgrammatik< die wichtigsten regeln der syntax veranschaulichen und verarbeiten.

Das mit grosser sorgfalt ausgeführte buch ist für die oben angedeutete unterrichtsstufe vollkommen geeignet.

C. Th. Lion und F. Hornemann, Englisches lesebuch zur geschichte und landeskunde Grossbritanniens für die oberstufe des gymnasiums. Mit karte von England, plan von London, dem Tower und dem englischen parlamentsgebäude. Hannover, Norddeutsche verlagsanstalt O. Goedel, 1899. VIII, 160 ss Preis geb. M. 2,00.

Dieses » Lesebuch« ist ein genauer abdruck des vorstehenden >> Lehr- und lesebuches « mit weglassung der deutschen übungsstücke. Wien, Oktober 1900. J. Ellinger.

Preis geb.

Johann Julius Sauer, Englisches lesebuch für handelslehranstalten. Wien, Alfred Hölder, 1900. V, 335 ss. 4 kronen 50 heller.

I. Tales

Dieses lesebuch zerfällt in folgende abschnitte: (s. 1-45), II. Historical Sketches (s. 45-78), III. Geographical and Industrial Descriptions (s. 78-129), IV. Sports (s. 129-147), V. Raw Articles of Commerce (s. 147—213), VI. From Political Economy (s. 214—265), VII. Essays (s. 265—277), VIII. From History of English Literature (s. 278—298), IX. Poetry (s. 299—335). Wie schon aus den kapitelüberschriften ersichtlich ist, besteht der lesestoff a) aus stücken allgemeinen inhalts, b) aus stücken mit rein kommerzieller und nationalökonomischer belehrung. Dass dem letzteren stoffe ein grosser teil des buches, nämlich mehr als ein drittel, eingeräumt wird, ist bei den zwecken, denen das buch dienen soll, selbstverständlich. Was die stücke von allgemeinem inhalt anlangt, so begnügt sich der herausgeber nicht damit, die gewöhnlichen schablonstücke, die sich fast in allen chrestomathien wiederholen, aufzunehmen, sondern er bestrebt sich, in allen kapiteln einen modernen und interessanten lesestoff zu bringen. So sehen wir im I. kapitel die stücke Gemini or Twinbrothers von R. Kipling, The 1,000,000 Bank-Note von Mark Twain, Tom Tulliver wants to get a situation aus G. Eliot's

The Mill on the Floss, Founder's Day at Grey Friars aus W. M. Thackeray's The Newcomes, im II. kapitel unter andern das stück The Great Fire of London in the year 1666 aus R. L. Stevenson's London, im III. kapitel einen abschnitt aus des letzteren autors Picturesque Notes on Edinburgh etc. etc.

So hat der angehende handelsbeflissene, buchhalter, bankbeamte etc. reiche gelegenheit, neben rein technischen sachen manches über land und leben in England, sowie über geschichte, handel, industrie und litteraturgeschichte englands zu lesen. Im letzten abschnitt werden ihm gute muster von allen gattungen englischer poesie dargeboten. Erklärungen zu den texten sind nicht beigegeben worden.

Das vorliegende lesebuch, dessen druck und ausstattung tadellos sind, ist zum gebrauch an kommerziellen lehranstalten bestens zu empfehlen.

Wien, Dezember 1900.

J. Ellinger.

VERMISCHTES.

Karl Quiehl, Französische aussprache und sprachfertigkeit. (Phonetik sowie mündliche und schriftliche übungen im klassenunterrichte.) Auf grund von unterrichtsversuchen dargestellt. 3. auflage. Marburg, Elwert, 1899. VIII u. 188 ss. 8°.

Die anzeige der neuen auflage des eben genannten buches in dieser zeitschrift ist nicht schwer zu rechtfertigen. Es enthält nämlich abgesehen von der besondern unterweisung in der französischen lautlehre so treffliche ratschläge für den ersten sprachunterricht überhaupt, dass es von allen lehrern lebender sprachen mit reichem nutzen gelesen werden wird. Besonders zu empfehlen ist es jüngeren lehrern und lehramtskandidaten als erste einführung, am allermeisten aber den noch grollenden gegnern der reform des sprachunterrichts, nicht nur weil es klar und gemächlich das neue verfahren beschreibt, sondern auch weil sie vom anfang zum ende das angenehme gefühl haben werden, dass ein erfahrener, nüchterner und umsichtiger mann sie freundlich zu überzeugen sucht.

Die neue auflage ist um ein fünftel stärker als die zweite. In vielen zusätzen hat der verfasser verwertet, was er in den letzten

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