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vokal lang und betont sein, darf aber nicht durch zwei buchstaben ausgedrückt werden. Control, controlled, controlling.

S. 46. Die bemerkung über den gebrauch bei Dickens ist an dieser stelle überflüssig.

S. 54. >Zwischen zahl und monatsdatum tritt stets die präposition of, weil man day: the 12th (day) of October zu ergänzen hat.<< Zu schreiben braucht man of nicht, aber beim lesen fügt man es wohl immer hinzu. Es war auch durchaus unnötig, das datum in den briefen, die dem buche des Rev. Hunter entnommen sind, zu ändern und z. b. statt "East Lane House, 19th July, 1860" East Lane House, July 19th, 1890 (s. 160) und so in allen andern briefen zu schreiben. Die erste schreibweise ist durchaus gebräuchlich (vielleicht sogar gebräuchlicher als die zweite), wie der verf. sich leicht durch einen blick in Anderson's Commercial Correspondence u. a. überzeugen kann.

S. 55. Travelling bag kann man nicht mit koffer< über

setzen.

S. 82. »Nur die bestimmten zeitangaben wie to-day, yesterday, to-morrow u. s. w. stehen am ende des satzes.< Hinzugefügt musste werden »oder am anfange«. Fünf seiten weiter steht der satz: Yesterday I saw the Queen for the first time.

S. 89 rather shabby ziemlich schäbig«. Nicht immer hat shabby diese starke bedeutung, wenn sie auch von den wörterbüchern in erster reihe angegeben wird. "My gloves are rather shabby" (s. 90) würde ich übersetzen: Meine handschuhe sind etwas abgetragen, schon etwas schlecht.

S. 86. >> Die son ne ist gewöhnlich männlichen geschlechts; mond, schiffe, sowie ländernamen sind gewöhnlich feminina, doch kommen letztere auch als neutra vor.< Die fassung lässt zu wünschen übrig, denn man fragt unwillkürlich: kommen erstere nicht auch als neutra vor? Auf s. 102 heisst es ferner: >> Zur wiederholung: länder, schiffe, sowie der mond sind im Englischen weiblichen geschlechts.« Hier ist also gewöhnlich ausgelassen. Was die schiffe anbetrifft, so dürfte kein zweifel darüber herrschen, dass sie von seeleuten immer und von andern meistenteils weiblich gebraucht werden. Von den ländern kann man sagen, dass sie in geographischer hinsicht so gut wie immer als neutra bezeichnet werden. Bei einem durchfliegen von Nelson's Geography and Atlas No. 1. For Junior Classes (1873) finde ich beständig it und its, nur an einer stelle her (s. 25): The

mineral wealth of Britain is one chief source of her power. Coal and iron enable her to manufacture for the world... Her ships are on every sea and her commerce reaches to every country of the globe. Es ist von der bedeutung Englands die rede; it und its wäre aber auch hier nicht ausgeschlossen. Moon und sun sind meistens sächlich. In Lockyer's Astronomy, Science Primer (1886) und sonst habe ich nur wenige beispiele für moon mit dem femininum gefunden. Bei sun scheint das masculinum häufiger aufzutreten, aber doch noch in verschwindender zahl gegenüber dem neutrum. Krüger, Schwierigkeiten des Englischen, s. 5 sagt: Sun, moon sind in der gewöhnlichen sprache nur sächlich, nur die gehobene behandelt sun als männliches, moon als weibliches wesen; wer dies nicht beachtet, wirkt komisch.<<

S. 97. The different kinds of beer as porter, stout, ale, beer, ginger-beer. Dazu steht unter den vokabeln »ale bier, porter, stout porterbier, beer braunbier. Das ist natürlich nicht genügend. Stout und porter sind dunkel, stout aber ist das stärkere, mehr eingebraute bier, ale ist leichter und hell. Beer ist der allgemeine ausdruck für jede art von bier und wird speciell jetzt auch von den deutschen bieren (Bavarian beer) und ganz leichtem gebräu (small beer) gebraucht.

S. 113. The stockweavers get very little for immense toil, whereas the hosiers enrich themselves by selling what the mechanic has made. Was werden dazu the hosiers sagen?

S. 153. Charley » Karlchen«.

Diese deminutiva werden auch von erwachsenen gebraucht, wo dann nur ein ausdruck wie >>lieber Karl, mein, unser Karl«, am platze ist.

S. 165. Briefschlüsse mit your humble, obedient servant kommen jetzt immer seltener vor und sind in kaufmännischen briefen, wenn sie auch noch von briefstellern angegeben werden, so gut wie ausgestorben.

Eine reihe weniger wichtiger punkte übergehe ich hier, doch bin ich gern bereit, sie dem verf. brieflich zur verfügung zu stellen.

Zum schluss möchte ich mein urteil dahin zusammenfassen, dass das buch in der transskription allerdings noch mängel zeigt, dass diese aber gegenüber den unbestreitbaren vorzügen des werkes nicht sehr ins gewicht fallen können.

Gera (Reuss), Januar 1900.

O. Schulze.

Ph. Wagner, Lehr- und lesebuch der englischen sprache für den schul- und privatunterricht. Dritte, verbesserte und vermehrte auflage der Elementargrammatik des verfassers. Stuttgart 1901.

Das ziel und der zweck des vorliegenden buches ist eine möglichst rasche und erfolgreiche vermittelung der lebenden sprache nach einer methode, die sich aus den erfahrungen der neuzeit heraus entwickelt hat und mit dem fortschritt der wissenschaft in engster fühlung steht. Die zweckmässigkeit derselben ist jetzt über jeden zweifel erhaben und muss auch von den anhängern der älteren unterrichtsmethode als fruchtbringend anerkannt werden. Und wenn sie sich bis jetzt nicht einen breiteren boden erobert hat, so liegt dies nicht etwa an dieser selbst, sondern an der macht der tradition und weiterhin an den gesteigerten anforderungen, die sie an das wissen und die pädagogische fähigkeit des lehrers stellt. Sie legt die hauptarbeitslast auf die schultern des letzteren und schont den schüler. Der verfasser, der durch seine phonetischen arbeiten wohl bekannt ist und jüngst die lehrerwelt mit einem recht praktischen büchlein über englische aussprache beschenkt hat (Die sprachlaute des Englischen), ist nicht etwa ein anhänger der extremen richtung, die aus dem anfangsunterricht im Englischen die muttersprache ganz verbannt wissen will und nur phonetische schrift verwendet. In verständnisvoller erkennung der schwierigkeiten und schattenseiten der unterrichtsweise der extremen reformer hat er einen mittelweg gefunden, so dass er sich die vorteile der neuesten methode zu nutze macht und doch mit der tradition nicht ganz bricht. Seine methode ist ein glücklicher kompromiss, bei dem erlernung der aussprache, aneignung der wichtigsten formen und eindringen in den wortschatz hand in hand gehen. Die abstrakte grammatik wird aus dem anfangsunterricht verbannt. Dem lernenden werden die wichtigsten formen an einfachen sätzen beigebracht. Hauptsache bei der einübung derselben ist die aussprache, die ja gerade im anfangsunterricht des Englischen eine so überaus wichtige rolle spielt. Zu diesem zweck ist die heutige aussprache des Londoner Englisch in phonetischer umschrift jeder zeile beigegeben, und zwar wird dies über mehr als hundert seiten des übungsbuches durchgeführt. Dem anfänger wird somit stets die thatsache vor augen gehalten, dass das schriftbild eines wortes und seine heute geltende aussprache zwei sehr verschiedene dinge sind. Wenn er die einzelnen laute, die der lehrer ihm natürlich zunächst vorsprechen muss, einmal be

wältigt hat und erkennt, was für zeichen in der phonetischen umschrift entsprechen, wird letztere ihm ein unentbehrlicher und sicherer führer bei seinen weiteren ausspracheübungen werden. Die benutzung einer transskription erleichtert den ausspracheunterricht ungemein und führt rasch zu sicheren resultaten. Kein lehrer des Englischen sollte sich die vorteile einer solchen entgehen lassen. Wegen seiner sorgfältigen und genauen aussprachebezeichnung scheint mir das Wagner'sche buch besonders schätzenswert. Die einzelnen worte sind jedes für sich transskribiert und nicht nach massgabe des satzaccentes zu gruppen zusammengezogen. Letzterer ist in vielen fällen ein für den ausländer ungreifbares etwas, das sich erst nach langem gebrauch von selbst einstellt und nicht von vorneherein gelehrt werden kann. Der verfasser hat sehr verständig gehandelt, indem er diesen faktor ganz aus dem spiel gelassen hat. Sein praktisches geschick hat er ferner in der auswahl des lehrstoffes dokumentiert. Nachdem die gewöhnlichsten formen in 26 lektionen an einzelnen sätzen eingeübt sind, folgen gedichte und zusammenhängende lesestücke in prosa, die dem kindlichen alter angepasst sind und nach ihrem inhalt und durch ihre bunte abwechslung das interesse der jugend wachzurufen geeignet sind. Auf anekdoten, fabeln, kleinere stücke unterhaltenden und belehrenden inhalts folgen dann grössere lesestücke aus der geschichte und über die kulturverhältnisse Englands, zwischen die auch wieder gedichte eingestreut sind. So wird auch stofflich das interesse des lernenden für die geschichte, das geistige und materielle leben der nation wachgerufen, um deren sprache er sich bemüht. Und je mehr unterhaltendes und anziehendes geboten wird, um so erfolgreicher wird der unterricht sein. Der zögling verlangt nicht allein belehrung in den langen stunden des schulunterrichts, er will auch unterhalten sein. Und gerade der neusprachler sollte durch geschickte auswahl des stoffes, durch eine unterrichtsart nach der methode der neuzeit am ersten in der lage sein, dem bedürfnis gemütlicher anregung seitens des schülers zu entsprechen. Dies ist eine seiner vornehmsten pflichten. Reiches und vielgegliedertes material für einen interessanten und anregenden unterricht findet er in dem Wagner'schen buche. Der verfasser zeigt, wie an dem hier gebotenen stoff die hauptdaten der formenlehre und syntax in systematischer ordnung klargemacht werden können. Vokabeln und regeln zu den einzelnen lektionen

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sind in dem dritten teile des lehr- und lesebuchs zusammengestellt, so dass eine genauere orientierung über die betreffenden grammatischen kapitel hier möglich gemacht wird. Diese einrichtung hat den vorteil, dass der schüler mit regeln nicht unmittelbar belästigt wird und der lehrer grössere freiheit in der behandlung des übungsstoffes hat. Die regel ist nicht eine von vornherein gegebene norm, deren zwang und autorität der übungsstoff sich fügen muss, sondern sie erscheint vielmehr als ein aus dem lesematerial gewonnenes resultat. Durch die unterrichtsmethode sowie die ein richtung des buches wird der schüler stets auf die thatsache hingewiesen, dass die regel etwas abgeleitetes und keine wesenheit für sich ist. Zeigt man ihm, wie man durch sorgfältige analyse des englischen textes nach irgend einem grammatischen gesichtspunkte hin diese gewinnt, so wird er erkennen, dass die erlernung der methode, dieselbe zu suchen, wertvoller ist als der besitz der regel selbst, und dass über der arbeit der gewinnung er sich diese am leichtesten dauernd aneignet. Die formulierung einer alle fälle deckenden regel ist etwas ungemein schwieriges, und auch der verfasser des vorliegenden buches hat diese crux des grammatikers sicherlich empfunden. Manchen regeln in dem dritten teile des buches möchte man eine noch etwas präcisere und schärfere fassung gönnen. Auch wäre es rätlich, alle archaischen formen und phrasen ganz zu vermeiden und auf keinen fall beispiele zu wählen, in denen sich nicht der gegenwärtige sprachstand widerspiegelt. In dieser beziehung wird eine weitere auflage noch reinigend wirken müssen. Über die notwendigkeit, nur die lebende sprache zu lehren, ist der verfasser ja mit mir einig. Alles, was im entferntesten an den ballast erinnert, den die älteren lehrbücher kritik- und vernunftlos mitgeschleppt haben, muss über bord geworfen werden. Mag der schüler lieber über die eine oder andere veraltete form, die ihm in der lektüre begegnet, in seiner grammatik keine auskunft finden, als dass er sich einbildet, dieselbe gehöre noch der lebenden sprache an. Auf sprechübungen legt der verfasser vernünftigerweise einen grossen wert und beginnt mit denselben in der ersten unterrichtsstunde. Sie schliessen sich natürlich an das durchgenommene pensum an und können nicht leicht übertrieben werden. Sie sind das belebende element im unterricht und am meisten angethan, dem schüler einen wort- und phrasenschatz leicht und spielend zu vermitteln, der ihm jeden augenblick zur verfügung

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