Page images
PDF
EPUB

geschrieben, um die orthographie einzuüben und die grammatische grundlage von vornherein zu sichern.

Im zweiten jahre (II a) werden die 20 compositions eingeübt und die dazu gehörigen übungsstücke aus dem Deutschen ins Englische schriftlich und mündlich übersetzt. Die schüler müssen sich zu hause genau präparieren, so dass sie alle stücke fliessend und ohne fehler lesen und übersetzen können. Die betreffenden paragraphen der grammatik werden stets nachgeschlagen und gelernt, die deutschen übungsstücke müssen vom blatt englisch hergelesen werden. Der kursus ist der schwierigste von den vieren, lässt sich aber mit dem gehörigen nachdruck bei 2 wöchentlichen unterrichtsstunden ohne überbürdung der schüler bewältigen.

Im dritten jahre (1b) wird die grammatik systematisch durchgenommen und die sämtlichen poetischen stücke übersetzt. Die schüler erfahren das allernotwendigste über Chaucer, Shakespeare, Milton, Pope, Byron, Scott, Dickens, Tennyson und die übrigen im buche vertretenen neueren schriftsteller. Die von vornherein geübte historische erklärung der grammatischen erscheinungen und wortbildungen, an die die schüler vom Französischen her gewöhnt sind, wird fortgesetzt, das Niederdeutsche, Mittelhochdeutsche und Mittelenglische werden benutzt, soweit die schüler es verstehen können, um ihnen klarzumachen, dass die sprache etwas organisch gewordenes ist und nicht willkürlichen gesetzen folgt. In den beiden ersten jahren muss vorwiegend auswendig gelernt werden, zunge und ohr müssen geübt werden, durch das auge müssen die schriftbilder fest und sicher aufgenommen sein, im dritten jahre muss der verstand das erlernte begreifen und ordnen lernen. Die systematische anordnung der vokabeln im vokabularium erleichtert die erkenntnis der einfachsten gesetze der wortbildungslehre. Termini technici wie ablaut und umlaut, ersatzdehnung, grammatischer wechsel und rückumlaut u. a. müssen natürlich völlig gelaufig sein, wenn ihr auftreten auch in schwierigen fällen richtig erkannt und erfasst werden soll. Auf dem gymnasium opfere ich einer solchen wissenschaftlichen erkenntnis gerne einen teil der sprechgewandtheit, die in den beiden ersten jahren des englischen unterrichts die hauptsache war.

Im vierten und letzten jahre lese ich dann ein zusammenhängendes stück, das natürlich mit rücksicht auf das vorhandene schülermaterial ausgewählt werden muss. Shakespeare's Merchant

of Venice habe ich mit erfolg gelesen, auch Dickens' Cricket on the hearth mit befähigten schülern.

Jedenfalls ist die vorbereitung nach Hausknecht's The English Student bei allen jahrgängen stets überaus günstig ausgefallen, die vielfachen veränderungen der zweiten und dritten auflage, die alle verbesserungen bedeuten, machen das buch noch wertvoller, weil sie alle dazu beitragen, den unterricht anregend zu gestalten.

Ich glaube, dass die fachgenossen, die das buch im unterricht benutzen, nicht bloss an gymnasien, sondern auch an realschulen und ähnlichen anstalten ausgezeichnete erfolge erzielen werden.

Doberan i. M.

O. Glöde.

The English Student.

Lehrbuch zur einführung in die englische sprache und landeskunde. Von prof. dr. Emil Hausknecht. Vierte auflage. Berlin, Wiegandt & Grieben, 1900. 350 + 134 SS.

Das vorliegende werk hat so begeisterte aufnahme bei den berufensten pädagogen gefunden, dass zu seinem lobe noch etwas zu sagen fast überflüssig erscheint. Wenn ich trotzdem dazu das wort ergreife, so geschieht es, um mitzuteilen, dass der English Student sich mir auch auf der universitat während einer sechsjährigen benutzung auf das trefflichste bewährt hat, nicht nur um anfänger einzuführen, sondern auch um mit vorgerückteren sprechübungen zu veranstalten.

Die eben erschienene 4. auflage bringt, wie alle ihre vorgängerinnen, wieder eine grosse reihe von besserungen und zusätzen. Vor allem ist das prächtig gearbeitete supplement, das in der 3. aufl. neu hinzukam, von 39 auf 76 paragraphen vermehrt, unter denen ich besonders die neuen gespräche aus dem schulleben (§§ 6-17 und 50-75) und der geographie (§§ 24-39) hervorhebe. Treffliche dienste wird auch der ebenfalls neu hinzugefügte kurze abriss der englischen geschichte leisten in form einer ausgeführten chronologischen tabelle mit genealogischen stammbäumen der häuser Stuart und Hannover.

Die grossen vorzüge des werkes, das völlig idiomatische Englisch, die ungemein geschickte auswahl und verarbeitung des nötigsten vokabelschatzes, die das wichtigste heraushebende, trefflich darstellende und dem jetzigen sprachgebrauche angepasste syntax,

sowie endlich den äusserst brauchbaren übersetzungs- und gesprächsstoff, erkenne auch ich vollkommen an. Nur mit dem transscriptionssystem des verfassers kann ich mich nicht befreunden: vom rein praktischen standpunkte nicht, weil es viel zu kompliziert ist, und vom wissenschaftlichen standpunkte nicht, von anderem abgesehen, hauptsächlich weil es in den schwachtonigen silben vokal-nuancen zu scheiden versucht, die sich auf die normalformen der schulgrammatik nur willkürlich verteilen lassen. Die folgen zeigen sich denn auch in unserm lehrbuche darin, dass überall spuren von ungleichmässiger, inkonsequenter lautbezeichnung auftreten.` Warum sollen z. b. die wörter advice, along, aloft mit æ, ago, a few mit ă, about, another mit ě, advertisement mit æ, affraid, afflict mit a, a hard one mit gesprochen werden? Hört verf. hier wirklich verschiedene laute, oder meint er mit den verschiedenen zeichen den gleichen laut? Solcher ungleichmässigkeiten liessen sich sehr viele anführen, die zum teil in zusammenhängenden phonetischen texten als getreues abbild des gesprochenen satzes wohl am platze sind, aber bei den isolierten normalformen des glossars den schüler nur verwirren. Warum z. b. oaken mit ken, bacon mit kn; tighten mit ten, aber mutton mit tn; Angle mit gal gegen Anglesey mit gl' [sic!]; Sydenham mit həm, gegen Nottingham mit am; exam mit è, examination mit e: anthem mit pem, hansom mit sem und season mit zn; oder lable auf s. 17 mit bǝl, aber s. 94 mit bl und endlich selbst in hochtoniger silbe beautiful mit "", new mit ju, newspaper mit jū, u. s. w.

й

Ich kann mich auch des gefühles nicht erwehren, dass des verfassers aussprache sehr konservativ und stellenweise etwas nördlich gefärbt ist, so, wenn er auch vor konsonanz in der partikel to den u-laut beibehält (freilich unkonsequent in to-day s. 17) oder forgotten mit for-, particular mit par u. s. w. transscribiert.

S. 51

87 f.

Zum schluss seien hier noch verbesserungen und wünsche, die mir bei der benutzung aufgestossen, zusammengestellt. stimmt nicht mehr: Haslemere where Tennyson . . . . lives. Der wenig tiefe artikel über Caxton enthält verschiedene irrige angaben und wäre wohl besser durch einen neuen zu ersetzen. S. 299 wird fälschlich behauptet, dass England keine grossen kaufpaläste mit lifts habe. Freilich wiederruft dies der folgende, in der 4. aufl. hinzugefügte satz zur hälfte. Am besten würde aber der ganze abschnitt (but bis houses) gestrichen. Vocabulary s. I bietet zur regelmässigen form learned die aussprache mit -t; doch

wohl eine unnötige erschwerung für den anfänger! - s. 4

s. 4 steht in der umschrift zu Jackson der den hochton bezeichnende punkt falsch. S. 5 bringt noch immer zu monitor die mir gar nicht gefallende übersetzung »ermahner«. Giebt es wirklich in Deutschland schulen, wo man diesen ausdruck gebraucht? In Westfalen nennt man den betreffenden schüler »klassenordner<<. S. II wird abbreviation mit e ==

S. 14.

[ocr errors]

(kürze!) gegeben. Ich kenne nur 7,

[ocr errors]

S. II Charing

S. 11. In Waterloo

S. 12. St. Paul's

also sin (oder, wie

abgesehen von dem è des 18. jahrhunderts. fälschlich mit kurzem e statt & umschrieben. und ebenso später in thirteen, fourteen u. s. w., four-wheeler, sealion, she-bear würde ich zwei accente setzen. wird meines wissens stets ohne t gesprochen, ich vorziehen würde, sn) statt sint. S. 14. husband hat natürlich (nicht s). In Sydenham ist schwachtoniges h stumm, ebenso in der phrase there he is (s. 18). S. 19. Zu stile empföhle sich ein hinweis auf die abbildung des buches s. 280, da den meisten lehrern und schülern die übersetzung »heck< wenig helfen wird. S. 21. tournament besser mit ū (statt ŭ). S. 21. In animal ist die endung natürlich al (statt ). ǝl S. 21 würde ich din sandwich nicht unterdrücken. S. 25 fehlt Foudroyant, dessen aussprache den meisten unbekannt sein wird. S. 26 würde ich thanks mit e (statt a) doch nicht als die normalaussprache hinstellen. Es fehlen im wörterbuch groove, hard-pine, Hull, Southampton.

[ocr errors]

Auch die anwendung von Accoladen würde die benutzung des vokabulars wesentlich erleichtern.

Nach all diesen ausstellungen drängt es mich, ausdrücklich zu bemerken, dass sie nur aus interesse für möglichste vervollkommnung des schönen buches gemacht sind, und dass ich nach wie vor den English Student als das beste englische lehrbuch lieb und wert halte.

Würzburg, November 1900.

Max Förster.

K. Meier und B. Assmann, Hülfsbücher für den unterricht in der englischen sprache. Teil I englische schulgrammatik von K. Meier. 214 SS. Preis M. 2,25. Teil II englisches leseund übungsbuch, A unter und mittelstufe von K. Meier und B. Assmann. 1887 SS. Preis M. 2,—. Verlag von Seele & Co., Leipzig, 1899.

Die verf.

Beide bücher machen einen recht guten eindruck. wandeln eigene wege, um schüler in die kenntnis der englischen sprache einzuführen. Sie stellen die forderung auf, dass man zög linge, mit denen die muttersprache und eine fremdsprache nach analytischer methode betrieben worden sind, in der zweiten und dritten fremdsprache nach synthetischer methode unterrichte, dass man bei ihnen vom grund zur folge, von der regel zum beispiel schreite. Dies sei erforderlich, weil grundlegende grammatische begriffe nicht mehr zu erwerben seien, und weil die grössere reife der schüler geradezu einen wechsel in der methode erheische. Mancher lehrer wird weder die allgemeine forderung noch die begründung derselben anerkennen. Der synthetische betrieb des unterrichts berührt jedoch in keiner weise die allgemein methodischen grundsätze, die sich für die verf. aus dem unterrichtsstoff ergeben. Hier stehen sie ganz auf dem boden der reform methode, als deren grundsätze folgende zu betrachten sind:

1. die neueren sprachen sind lebende sprachen und müssen daher von anfang an gesprochen werden;

2. der schüler wird zur beherrschung des sprachstoffes dadurch geführt, dass er sich so viel als möglich in ihr selbst bethätigt, und dass er während des unterrichts so viel wie möglich die fremde sprache hört;

3. eine lebende sprache soll nicht durch vergleichen mit deutschem sprachstoff erlernt werden, sondern auf grund der anschauung und durch mündliche und schriftliche übungen an fremdsprachlichem material.

Es muss als ein grosser vorzug der grammatik angesehen werden, dass die beispiele zur erläuterung der regeln mit wenigen ausnahmen schriftstellern des 19. jahrhunderts entnommen sind. Grammatik und übungsbuch enthalten dabei eine solche menge der gebräuchlichsten idiomatischen ausdrücke und wendungen der umgangssprache, dass einem schüler, mit dem beide bücher durchgearbeitet worden sind, der mündliche wie schriftliche verkehr mit Engländern nicht mehr allzu schwer fallen kann. Auf formen wie it is me oder das deutsche i was wird man dabei allerdings hinweisen dürfen; sie besonders einzuüben, halten wir für zu weitgehend. Die grammatischen regeln sind kurz und scharf gefasst; die zusammenstellung derselben ist vielfach eine eigenartige. Das übungsbuch enthält zunächst einen propädeutischen kursus zur aneignung der aussprache, sodann schreib-, lese- und grammatische

« PreviousContinue »