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th ist ein durch die zunge gehemmter s-laut. Jeder lehrer des Englischen weiss, wie nachdrücklich man im anfangsunterrichte besonders bequeme schüler davor warnen muss, das th als s zu behandeln, und wie man immer und immer wieder darauf hinweisen muss, dass th ein blosser blaselaut ist.

Auch in der fassung der grammatischen regeln ist durch das streben nach kürze manches unklar und geradezu falsch geworden. Ich erwähne hier beispielsweise die sätze: some wird im bejahenden, any im verneinten und fragenden satze gebraucht; vor ländernamen und grösseren städten heisst das deutsche »in« in oder at; die drei übersetzungen für »unter« sind under, among und between.

Doch lassen sich mängel dieser art in einer späteren auflage leicht beseitigen. Das buch bleibt auch in der neuen gestalt ein sehr empfehlenswertes unterrichtsmittel, zumal die übersichtlichkeit im druck und die ganze ausstattung nichts zu wünschen übrig lassen. Stuttgart. Ph. Wagner.

Der kleine Toussaint-Langenscheidt. Englisch. Unter mitwirkung von prof. G. Langenscheidt von prof. dr. C. van Dalen. (Neue, erweiterte auflage des English Vocabulary.) Berlin, Langenscheidt'sche verlagsbuchhandlung (prof. G. Langenscheidt), 1896. 8 +352 ss. Kl. 8°. Preis geb. M. 1,50.

Das buch soll in erster linie leuten dienen, die zu einem regelrechten studium des Englischen entweder keine zeit oder keine lust haben, und denen es genügt, für gewisse zwecke, z. b. für eine reise, so viel vom Englischen zu wissen, dass sie sich >radebrechend damit durchzuschlagen vermögen; sodann soll es in der schule neben der grammatik da benutzt werden können, wo auf erreichung der mündlichen geläufigkeit wert gelegt wird; endlich soll es personen dienen, die bereits mehr oder weniger Englisch erlernt haben, und denen es darauf ankommt, ihren vokabelvorrat aufzufrischen, zu ergänzen und im zusammenhange mit vollständigen sätzen zu befestigen. Der dritte zweck, den das buch verfolgt, wird sich ohne zweifel in geeigneter weise damit erreichen lassen; dazu verhilft besonders die s. 192—352 gegebene phraseologie, in der die in den vorangehenden 19 vokabelgruppen einzeln vorkommenden wörter sich in vollständigen sätzen wiederfinden.

J. Hoops, Englische Studien. 29. 1.

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Auch die reichhaltige gruppe 22 »Anglizismen und sprichwörtliche redensarten dürfte diesem zwecke sehr förderlich sein. Dass das buch ferner in der schule mit vorteil benutzt werden kann, unterliegt ebenfalls keinem zweifel; da jedoch mündliche geläufigkeit sich auch auf andere weise ohne benutzung eines besonderen buches erlangen lässt, wird man wohl kaum an geregelten schulgebrauch dieses buches denken; in der hand des lehrers mag es hin und wieder für die schule nützliche dienste leisten.

Auch das erste ziel wird bei richtiger benutzung des buches erreicht werden, wie damit angestellte proben wohl schon bewiesen haben; es wird dadurch ermöglicht, dass die vokabelgruppen mit korrekter ausspracheangabe versehen sind (es wäre nur in der angabe der aussprache das und dessen bezeichnung in übereinstimmung mit Muret's encykl. wörterbuch [englisch-deutsch] eine änderung vorzunehmen, die folgende auflagen gewiss bringen werden). Der verfasser ist der ansicht, dass die phraseologie unmittelbar nach einprägung des entsprechenden vokabelabschnittes einzuüben sei; es fragt sich, ob nicht die reihenfolge der einprägung besser umgekehrt wird. Da die unter 1. beschriebenen leute doch jedenfalls anfänger sind, so ist es bedenklich, dass in der phraseologie nur die gut deutsche übersetzung gegeben wird; ausserdem hätte, um missverständnissen vorzubeugen, etwa in klammern die wörtliche übersetzung beigefügt werden sollen. Es würde ferner in rücksicht auf die anfänger, die sich des buches bedienen sollen, sehr empfehlenswert sein, eine kleine grammatik beizugeben, die sich auf die formenlehre beschränken könnte, da sich so ziemlich alles syntaktische auf lexikalischem wege erlernen lässt.

Eisenach, August 1897.

C. Th. Lion.

W. Dickhuth, Übungsstoff und grammatik für den englischen anfangsunterricht. Zweite, gänzlich umgearbeitete und vermehrte auflage. Magdeburg 1899. Verlag von Lichtenberg & Bühling.

Das vorliegende, für 2 jahre berechnete buch ist für solche anstalten bestimmt, die den fremdsprachlichen unterricht mit Englisch in der sexta beginnen. S. 1-7 giebt eine erklärung der angewandten aussprachebezeichnung, verbunden mit bemerkungen über die aussprache einzelner vokale und konsonanten. Dann folgen s. 8-21 anekdoten, fabeln, briefe u. s. w. und s. 22-27

gedichte. An diese schliesst sich auf s. 28-45 ein wörterverzeichnis zu den einzelnen stücken ohne bezeichnung der aussprache an. Der zweite, für quinta bestimmte teil enthält auf s. 46-71 die übungsstücke, unter denen sich stoffe aus der englischen geschichte, beschreibung der jahreszeiten, dialoge und gedichte befinden. Dann folgen wieder die vokabeln (s. 72-99). Im dritten abschnitt erhalten wir die einfachsten und notwendigsten regeln der formenlehre und syntax (s. 94—116) und endlich s. 117–137 ein alphabetisches wörterverzeichnis mit aussprachebezeichnung.

Die einzelnen übungsstücke sind nicht grammatisch zugeschnitten. Den ersten sechs sind englische fragen beigefügt. Deutsche übersetzungsaufgaben sind nicht vorhanden.

Dem lehrer wird also freie hand gelassen. Er ist weder an die reihenfolge der stücke gebunden, noch wird ihm vorgeschrieben, welche grammatischen sachen er jedesmal durchzunehmen hat. Eine solche einrichtung hat ihre vorteile. Nach dem stand der klasse, nach der grösseren oder geringeren befähigung der mehrzahl der schüler kann der lehrer das treiben, was ihm jedesmal passend erscheint. Auch fällt der mangel an deutschen stücken für viele nicht sehr ins gewicht. Übersetzungen aus dem Deutschen in die fremde sprache sollten m. e. in den unteren klassen nur in der schule und zwar an der tafel angefertigt werden, am besten womöglich an zwei tafeln, die durch einen strich in je zwei hälften geteilt sind, und an die 4 schüler zu gleicher zeit geschickt werden können. Auch glaube ich sehr wohl, dass, wenn der unterricht in der weise erteilt wird, wie ihn der verf. in seiner programmabhandlung (Osnabrück 1898) wünscht, man mit dem buche gute resultate erzielen kann.

Andrerseits aber ist nicht zu verkennen, dass der lehrer manches diktieren muss, was das lesebuch sehr gut bringen könnte. Ich rechne hierhin die auf s. 13 des programms erwähnten gespräche über gegenstände und vorkommnisse des gewöhnlichen lebens. Nach meiner und anderer erfahrung ist hier eine gedruckte unterlage von grösstem nutzen. Ausserdem würde es wohl vielen kollegen erwünscht sein, wenn das lesebuch den stoff brächte, der zur einübung des grammatischen pensums unter anwendung der in den lesestücken stehenden wörter und redensarten unbedingt nötig ist. Nicht alle haben immer die zeit, sich solche zusammenstellungen und umarbeitungen selbst anzufertigen.

Was die englischen stücke selbst anbetrifft, so sagt mir der inhalt der allermeisten zu; nur A Short Lesson in English History (s. 14) scheint mir für einen knaben von 10 jahren gänzlich ungeeignet. Im grunde genommen stehen doch hierin nur namen und jahreszahlen, die ihm keine teilnahme abgewinnen können. Kann man übrigens Richard the First, called Lion-Heart, and John Lackland bezeichnen als the most famous successors of William the Conqueror, besonders wenn famous mit »berühmt« übersetzt werden soll? Als beinamen Richard's I. geben Schmidt-Tanger, Schröer, Collier u. a. nur Richard the Lion-hearted, nicht aber Richard LionHeart (Dickens). Unter den gedichten würde ich gern Those Evening Bells missen, denn die gedanken dieser verse liegen, wie schon mehrfach auch von andrer seite hervorgehoben worden ist, dem jugendlichen geiste gänzlich fern.

Am wenigsten bin ich mit der art und weise einverstanden, wie der verf. die aussprache darstellt. Er übernimmt die bezeichnung, die Benecke für die Velhagen & Klasing'schen ausgaben aufgestellt hat, und sagt darüber in der einleitung, s. IV, folgendes: »Zur bezeichnung der laute der vokale wählte ich die zifferbezeichnung (Benecke, English Pronunciation), da mir diese für knaben im alter von 9-10 jahren am geeignetsten, weil am leichtesten, zu sein schien, welche ansicht die praxis auch bestätigte. Nur einzelne wenige lautzeichen habe ich verwandt, wie z. b. das lautzeichen d für den weichen th-laut, n für den gutturalnasal, ə zur bezeichnung der lautschwächung, welche gewisse vokale in unbetonter silbe erleiden.<< Der fehler dieser bezeichnung liegt darin, dass sie nicht rein lautlich gehalten ist, sondern zum teil auch auf die historische schreibung rücksicht nimmt. Denn nur so kann ich es mir erklären, wenn battle ba1t-tl1), currant ku2r-rǝnt, affectionate af-fe2k-shən-a1t transkribiert wird, und so das aussprachebild doppelbuchstaben zeigt, die doch nur einfach ausgesprochen werden. Konsequent wird aber auch dieser gesichtspunkt nicht durchgeführt, denn dazzle wird mit da zl, courage mit ku2r-ri dj bezeichnet. Oder hat diese transkription etwas mit vokalen in geschlossener und offener silbe zu thun? Wie dem auch sein mag, ich glaube, das buch wird bei einer neuen auflage sehr gewinnen, wenn hier wandel geschafft wird. Denn es lässt sich leicht nachweisen, dass die rein phonetische bezeichnung nicht nur genauer, sondern auch weit einfacher ist. Sollte bätl,

1) Bei dem verf. stehen die zahlen über den buchstaben.

karidz schwerer zu lesen sein, als ba^t-tl, ku2r-ridj? Muss sich der schüler nicht zuerst die zahlenvokale umsetzen, während er sie bei dem andern system einfach abliest? Und ist vielleicht j für den stimmhaften sch-laut genauer und besser als das besondere zeichen 3 oder ž? Ich kann ebensowenig dem verf. zustimmen, wenn er sich die worte eines andern grammatikers zu eigen macht, der da sagt: >>Es widerstrebt meinem pädagogischen gefühl, den schülern diese zum teil abscheulichen zerrbilder vorzuführen, wie sie die lautschrift mit ihrem heere von umgestürzten, halbzerbrochenen und sonst nirgends vorhandenen schriftzeichen mit sich bringt, und die trotzdem immer noch kein genaues lautbild geben.<< (Progr. s. 15.) Man vergleiche hierzu folgenden satz in der aussprachebezeichnung des verfassers und in der Vietor's: o1n-li2 hi2z ku2r-ri2dj and dǝ de'th ǝv də za1-re1-nə ən-a1bld him tu3 ri'ti'r (Dickhuth s. 49). Ounli hiz karidz ənd də dep ǝv đə zārīnə eneibld him tǝ ritaiǝ (Vietor). Ich glaube, die entscheidung darüber, welche schrift einfacher und schöner ist, kann hier wirklich nicht schwer fallen!

Auch einige ungenaue ausdrücke auf den ersten seiten sollten verschwinden. Ich rechne hierhin unter andern die nichtssagenden worte >> harte und weiche konsonanten«. Ferner: »i lautet wie kurzes i in kind: pi2n stecknadel.< Der Süddeutsche spricht das kurze deutsche i geschlossen, der Mittel- und Norddeutsche offen. >i lautet wie der diphthong ai in hain mit stärkerer betonung des a.<< Das giebt keine genügende auskunft, weder über die beschaffenheit des ersten noch die des zweiten elementes dieses diphthongen. »Oi besteht aus der zusammensetzung von 03 und i2 zu einem diphthong, der ein wenig voller lautet wie deutsches eu in treu.<< Unter dem >> ein wenig voller« kann ich mir gar nichts vorstellen, ganz abgesehen davon, dass ich und viele andre das eu in treu oe o sprechen. »G lautet wie deutsches g vor a, o, u und vor konsonanten; vor e, i, y lautet g gewöhnlich wie weiches g in genie; bezeichnet wird dieses g durch dj: gentle (dje2ntl).« (1) Stummes e am ende deutet gewöhnlich auf weiches th hin, ebenso erweicht sich th vor dem i laut: breath breathe, worth worthy (wu2r-di2).« Ich habe bei einer allerdings nur flüchtigen durchsicht des wörterbuches bloss 3 wörter auf thy gefunden, worthy, healthy und wealthy, von denen die beiden letzten stimmloses th haben. >>Ou lautet wie deutsches au in raum mit stärkerer betonung

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