いま♪ Endlich sei hier noch eine Stelle geweiht für einen Denkstein, den unserm Göckingk ein ehrenwerther deutscher Sanger geseht hat. Und es klang in manchem Busen Wenn die Fülle der Accorde Heitrer Lebensweisheit voll. Wie Horazens süße Klänge Kühner Männersinn belebt; Wie Anakreon's Gesänge Mild die Grazie umschwebt: Also strömten seine Töne Reiner doch als seine Saiten, Höher als des Geistes Flug, Dauernder im Sturm der Zeiten War das Herz, das in ihm schlug: Darum blieb im Lauf der Jahre So bewährt sich echtes Gold - Big an seine spåte Bahre Jeder Biedermann ihm hold. Freudig ist er wohl verschwunden, Wenn in seinen Geißblattlauben Drum aus Rosen nur und Reben Soll der Kranz geflochten sein, Sanft den Hügel zu umgeben, Duftend in des Lenzes Schein. Nächtlich flöte Philomele Einsam um sein stilles Grab. Ach! und seine edle Seele, Blicke mild auf uns herab. Mein verstorbener Freund hinterließ ausführliche Denkwür digkeiten, in welchen nicht nur der Gang seines Lebens treu gez zeichnet ist, sondern die auch außerdem wichtige Beiträge zur KunstLergeschichte unserer Zeit enthalten, und reich sind an romantischen Abenteuern, naiven Gemälden von Personen, Ländern' und Sitten, und denen überdies die Laune so wie die einfache, treuherzige Sprache des Verfassers ein eigenthümliches Colorit geben. Der gegenwärtige Auszug aus jenen höchst interessanten Memoiren wurde von ihm selbst gemacht, und enthält blos Hauptmomente. Ich werde das Original unverstümmelt nachfolgen lassen. Es wird im Druck ungefähr ein Alphabet betragen, und wahrschein lich noch im Laufe des nächsten Jahres erscheinen. Baden, am 5. Dez. 1828. Aloys Schreiber. Kurzgefaßte Geschichte meiner künstlerischen Bildung. Im Jahre 1766 den 29. November bin ich in Karlsruhe geboren. Mein Vater, deffen Voreltern sich schon mehrere Jahrhunderte hindurch dem Baufach gewidmet hatten, (wie denn auch in einem Verzeichnisse welches sich noch in dem Zeitgenossen. Dritte Reihe. I. 4. 5 |