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いま♪

Endlich sei hier noch eine Stelle geweiht für einen Denkstein, den unserm Göckingk ein ehrenwerther deutscher Sanger geseht hat.

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Und es klang in manchem Busen
Nantchen's stille Klage nach,
Wenn sie mit dem Reiz der Musen,
Mit der Liebe Feuer sprach.

Wenn die Fülle der Accorde
Seiner Leier sanft entquoll,
Tönten tiefgefühlte Worte,

Heitrer Lebensweisheit voll.
In den leichten Gang der Lieder
Flocht er goldne Lehren ein,
Wie man einfach, treu und bieder,
Wie man glücklich möge sein.

Wie Horazens süße Klänge

Kühner Männersinn belebt;

Wie Anakreon's Gesänge

Mild die Grazie umschwebt:

Also strömten seine Töne
Lieblich in die Lüfte hin,
Einten mit des Griechen Schöne
Deutscher Männer Biedersînn.

Reiner doch als seine Saiten,

Höher als des Geistes Flug, Dauernder im Sturm der Zeiten

War das Herz, das in ihm schlug: Darum blieb im Lauf der Jahre

So bewährt sich echtes Gold -

Big an seine spåte Bahre

Jeder Biedermann ihm hold.

Freudig ist er wohl verschwunden,
Seinen Freunden zugeschwebt,
Ach! mit denen, eng verbunden
Süße Tage er verlebt,

Wenn in seinen Geißblattlauben
Bürger freundlich bei ihm saß,
Vater Gleim bei goldnen Trauben
Seiner Jahre, Last vergaß.

Drum aus Rosen nur und Reben

Soll der Kranz geflochten sein, Sanft den Hügel zu umgeben,

Duftend in des Lenzes Schein. Nächtlich flöte Philomele

Einsam um sein stilles Grab. Ach! und seine edle Seele, Blicke mild auf uns herab.

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Biographische Andeutungen.

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Mein verstorbener Freund hinterließ ausführliche Denkwür digkeiten, in welchen nicht nur der Gang seines Lebens treu gez zeichnet ist, sondern die auch außerdem wichtige Beiträge zur KunstLergeschichte unserer Zeit enthalten, und reich sind an romantischen Abenteuern, naiven Gemälden von Personen, Ländern' und Sitten, und denen überdies die Laune so wie die einfache, treuherzige Sprache des Verfassers ein eigenthümliches Colorit geben. Der gegenwärtige Auszug aus jenen höchst interessanten Memoiren wurde von ihm selbst gemacht, und enthält blos Hauptmomente. Ich werde das Original unverstümmelt nachfolgen lassen. Es wird im Druck ungefähr ein Alphabet betragen, und wahrschein lich noch im Laufe des nächsten Jahres erscheinen.

Baden, am 5. Dez. 1828.

Aloys Schreiber.

Kurzgefaßte Geschichte meiner künstlerischen Bildung.

Im Jahre 1766 den 29. November bin ich in Karlsruhe geboren. Mein Vater, deffen Voreltern sich schon mehrere Jahrhunderte hindurch dem Baufach gewidmet hatten, (wie denn auch in einem Verzeichnisse welches sich noch in dem Zeitgenossen. Dritte Reihe. I. 4.

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