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übergangen die in den vv. 377, 388, 394, 474, 477, 537, 394, 544, 625 etc. Von anderen fällen, in denen sich die verderbtheit der in rede stehenden hs, zeigt, ohne dass sie hier erwähnung finden, will ich auch nur ein paar anführen: v. 673 subtantly f. sodeynly, v. 681 thynk f. thynketh that; v. 709 al vor torent eingefügt (so auch in einigen andern schlechten mss.); v. 722 that fehlt (auch in anderen); v. 738 welkid and pale f. pale and welkid; v. 798 ful vor subtilly, wie die Corp.- u. Petw.-gruppe etc.; v. 810 and also am anfange des verses hinzugefügt; v. 811 ful fehlt (auch in Petw, etc.); v. 849 yee shall f. pou shalt; v. 867 wird so, v. 868 jt an vorletzter stelle eingefügt, wie auch in einigen andern mss. geringerer bedeutung; so zum teil in denen der Petw.gruppe; v. 886 wherin (desgl. Petw. etc.) f. ther od, therin; v. 897 leechery f. luxurie; v. 916 crist fehlt; v. 917 this f. his; v. 933 I f. ye (ebenso Corp., Lansd.); v. 953 and f. or; v. 957 that no thing f. no word; v. 958 no lenger quoth oure host ne lyst me to play f. Now quod oure hoost I wol no lenger pleye, etc.

Doch auch sonst erhalten wir nicht die zu erwartende sichere auskunft, da der verf. wohl eine anzahl abweichender lesarten anführt, jedoch nirgends bestimmt angiebt, mit welcher hs. oder hss.-gruppe der Pariser codex in den nicht erwähnten versen übereinstimmt. Z. b. Knightes Tale v. 943 hat Har. allein y-slawe, alle andern hss. slawe; welche variante findet sich in Par.? Eine ähnliche unsicherheit wird man gegenüber folgenden fällen fühlen: V. 1039 haben E., Gg., Har. fyner, Hen., Corp., Petw. fairer, Lan. feireste; v. 1154 E., Hen. outrely, Gg., Har. vtterly, Corp., Lan., Petw. witterly; v. 1179 E. whil.. so, Hen., Corp., Lan., Petw. whil pat.. so, Gg., Har. whil that. . (so fehlt); v. 1573 E. after he, Hen., Gg., Corp., Petw. afterward he, Lan, he afterwarde, Har. aftirward; v. 1632 E. the, Hen., Gg., Har. this, die andern his; v. 1737 Gg. Emalia, Corp. Emelya, die andern Emely(e); V. 2684 E., Hen., Gg. furie, die andern fyr; v. 2840 Hen. chaungen, Har. torne, fehlt sonst; v. 3008 E., Hen., Petw. or of, Gg. or of a, Corp., Lan. nor of, Har. ne etc. S. 33, 3. z. v. o. lies 3004

st. 3606.

Wenn nun in vielen solcher fälle die entscheidung auch nicht von der Pariser hs. abhängen wird, so lässt es sich doch bei der kollation eines ms. nicht mit sicherheit voraussehen, welche von den darin vorkommenden abweichungen einmal von interesse sein kann, und so kann eine arbeit wie die vorliegende dissertation

doch nur dann von nutzen sein, wenn sie auch scheinbare kleinig. keiten nicht übergeht und somit als in jeder beziehung zuverlässig gelten darf. Denn das hier gebotene material würde - wenn man auch auf die notierung aller graphischen und dialektischen eigentümlichkeiten verzichtet - nicht ausreichen, um bestimmen zu können, welchem zweige oder welchem besondern ms. die Pariser hs. in denjenigen fällen näher verwandt ist, wo sie, wie schon bemerkt, einer vorlage gefolgt sein soll, die nicht der Har.-gruppe angehört.

Was das zweite hier zu besprechende werkchen angeht, so ist es zur einführung in die dichtungen Chaucer's, nicht zur grundlage eines ernsteren studiums desselben bestimmt und muss daher von einem entsprechenden standpunkte beurteilt werden. Erfreulich ist in der einleitung die frische der darstellung und das bestreben, den leser für unsern poeten zu begeistern und in ihm das richtige verständnis für seine eigenart zu erwecken. Wenn daraus auch hervorgeht, dass der verf. sich gern und ziemlich eingehend mit den werken Chaucer's beschäftigt hat, so ist doch der philologische wert seiner arbeit als ein wenig bedeutender zu bezeichnen, obwohl er hier und da originale ansichten vorzubringen scheint, SO dass sich diese ausgabe für die zwecke unserer studierenden jugend nicht gerade empfehlen lässt. Dies wird man aus den folgenden anführungen leicht ersehen.

Ich will hierbei nicht näher auf die frage der datierung ge. wisser erzählungen der C.T. (s. XIV) und des Mars (s. XXXIII) oder auf die der ursprünglichen gestalt von Palamon und Arcitas (s. XVIII f.) eingehen, in denen Mather von den von mir früher wiederholt dargelegten ansichten abweicht, sondern mich sogleich zu ein paar bemerkungen über seine textbehandlung wenden.

Hier geht nun der herausgeber seine eigene bahnen, worüber er im Appendix of Various Readings (s. 137 ff.) kurz handelt. Da ihn Zupitza's sorgfältige untersuchungen über die abhängigkeit sämtlicher hss. von einer quelle nicht befriedigen, macht er sich, ohne eine eingehende begründung für nötig zu erachten, ein neues handschriftenverhältnis zurecht. Hiernach bilden die Ellesmere-, Hengwrt- und die Cambridger mss. (Gg.) eine gruppe A, die die erste bearbeitung des dichters darstellt; Corpus, Lansdowne und Petworth eine gruppe B, die, obwohl schlechter überliefert als A, den vorzug vor jener verdient, da ihr original eine zweite, vom dichter selbst herrührende bearbeitung der C. T. sein soll (?). Die

Harleian-hs. (7734) repräsentiert dann eine dritte gruppe, deren varianten von einem kopisten herrühren und daher gar nicht oder doch nur ausnahmsweise berücksichtigung verdienen. Solange Mather seine ansicht über die vorzüge der B-gruppe durch keine besseren gründe als durch die ganz allgemein gehaltenen: das arrangement der erzählung und öfters metrisch richtigere verse als in A, stützt, werden wir füglich über diese behauptungen hinweggehen können und abwarten, wodurch er die bisherige, von allen hervorragenden forschern anerkannte anschauung über die hs.-verhältnisse der C. T. als irrig nachzuweisen gedenkt 1), wenn auch vielleicht das vorliegende, sich an einen grösseren kreis wendende büchlein hierzu nicht der geeignete ort war.

Doch wollte man dem herausgeber die berechtigung, nach diesen prinzipien seinen text zu konstruieren, auch einräumen, so wird man doch öfters stellen finden, an denen er auch da die lesarten von E., Hen., Gg. oder Har., ohne dies immer in seinen varianten zu erwähnen, gewählt hat, wo weder vers noch sinn dazu zwangen; z. b. Gen. Prol. v. 396 y-drawe (Gg.); v. 485 y-preved (Har.); v. 603 ne other etc. (Gg., Har., Lan.) gegenüber nor in Co., E., Hen.; v. 613 lerned hadde (Hen., Har.) gegenüber he hadde lerned (Co., Pe., Lan., E., Gg.); v. 686 lay nimmt er stillschweigend aus Har., obwohl sich der vers auch als 9 silbiger lesen lässt; Kn. T. v. 173 (6-text etc. 1031) This Palamon, and his felawe Arcite (E., Gg., Har.), während Dwellen pis. Palamon and eek Arcite (Co., Lan., Pe., Hen.) ebenso zulässig wäre; v. 379 (1227) knew I (E., Hen., Gg. Har.), obwohl knew (Co., Lan., Pe.) metrisch besser passt; v. 779 (1637) steht Tho nur in Har., To in den anderen; v. 939 (1797) Y-broght wieder aus Har.; v. 1982 (2840) chaungen (Hen.), torne (Har.) fehlt sonst und lässt sich, wenn man hadde zweisilbig liest, allenfalls entbehren, u. s. w.

Andererseits sucht Mather öfters die autorität der von ihm bevorzugten hss.-gruppe auch da zu wahren, wo deren lesarten auf offenbaren schreibfehlern beruhen; z. b. Kn. T. v. 1826 (2684) lesen E., Hen. u. Gg., durch die ital. parallelstelle gestützt, furie, die übrigen fir, was der herausgeber dadurch rechtfertigen will, dass Ch. in seiner zweiten redaktion diese änderung gemacht habe, da das erscheinen einer furie, ungleich seinem vorbilde, bei ihm

Zu einer noch andern auffassung ist, wie ich höre, prof. Mc Cormick gelangt, deren mitteilung man mit spannung entgegensehen wird.

hier nicht genug gerechtfertigt sei! - Ebd. v. 2085 (2942) soll der dichter die ursprünglichen worte whan men made in whan maad was umgeändert haben, weil er das zusammentreffen so vieler nasale vermeiden wollte, obwohl in der letzteren lesart der fliessende rhythmus der ersteren verdorben wird! Nun Priest's Tale v. 109 (B. 4119) ändert Mather mit denselben hss. dreden in dremen, was sich scheinbar dem sinne nach empfiehlt. Aber abgesehen davon, dass sich die verbindung von dremen mit dem substantivum desselben stammes bei Chaucer schwerlich nachweisen lassen durfte, wird gerade das verb dreden hier in verbindung mit dreem durch das wiederholte vorkommen dieses ausdrucks (s. vv. 149, 153, 243) nahegelegt (zur häufigen konstruktion dreden of s. u. a. Einenkel, s. 165), während die änderung der 'B-gruppe' dadurch leichter erklärlich wird, dass dem schreiber der vorlage dreme hir dremes' geläufiger, weil sonst mehrfach im gebrauch, sein musste als die von Chaucer für diese besondere stelle verwandte wortverbindung.

Mit des herausgebers vorliebe für die 'B-gruppe' hängt zum teil auch seine metrische auffassung zusammen, indem er doppelte und fehlende senkung als zulässig gelten lassen oder verschleifungen vornehmen will, die sich wohl bei neueren dichtern, namentlich humoristen, welche die volksaussprache nachahmen, finden, bei Chaucer aber bedenklich, wenn nicht unerhört sind. Da ich die in einer früheren besprechung in dieser zeitschrift (s. XXVII, s. 17 ff.) zu gleichem zwecke gemachten bemerkungen (zu den versen G. Pr. 260, 363, Kn. T., 1402, 1498, 2020, 2458, 2460 etc.) hier nicht wiederholen will, seien ein paar andere stellen in diesem sinne erwähnt.

v. 49 schlägt Mather vor, as in zu einer silbe zu verschleifen. statt die durch Hen. und Har. nahegelegte streichung von in vor hethenesse vorzunehmen.

v. 232 will er mit sechs verstakten lesen, während moote yeve einfach ihr end-e verstummen lassen können.

V. 364 ist a mit Har. vor greet, v. 558 dasselbe wörtchen mit Co. vor bokeler fortzulassen, nicht eine doppelte senkung an zunehmen. V. 697 ist es merkwürdig, dass der herausgeber, obwohl ihm die zweisilbige form seynte (s bem. zu v. 120) bekannt ist, sie hier, allerdings gegen die gesammte überlieferung, nicht ansetzen will, wodurch der vers sehr schwerfällig wird. Noch merkwürdiger, dass er v. 741 eine unmögliche zweisilbige aussprache von seith (seïth) in den text bringt, augenscheinlich um

nicht das in Har. hinter whoso vorhandene that einführen zu müşsen, welches, wenn auch vielleicht aus der allen gemeinsamen vorlage verschwunden, von dem schreiber jener nicht ungeschickt ergänzt sein dürfte. Was übrigens die vv. 369/70 verwandte schreibung burgeys: deys bezeichnen soll, ist mir unverständlich. V. 850 setzt Mather that't (-it) an, statt das e in goode als stumm anzusehen.

Kn. T. v. 85 (843) soll whiche als zweisilbig gelten, was (s. ten Brink § 260) nicht unbedenklich ist, während die einfügung von I- vor slawe mit Har, eine bequemere korrektur des verses wäre.

v. 233 (1091) ist, wenn it hinter endure im widerspruch mit E. beibehalten wird, this is zu verschmelzen; s. ten Brink § 271.

V. 715 (1573) käme metrisch entweder die lesart von E. (after he) oder die von Har. (aftirward) in betracht, die Mather aber beide verwirft und dafür das afterward he der anderen zweisilbig (aft'ward!) sprechen will.

V. 1087 (1945) ist in der überlieferten form nicht lesbar; ich habe früher daran gedacht, the zu streichen. Wahrscheinlich ist aber of vor Turnus wegzulassen, da dieser genetiv dem sinne nach von Thenchauntemenz in der vorgehenden zeile, wie Medea und Circes, nicht gut abhängen kann; vielmehr müsste dieser vers, wie 1083-85, das objekt zu Nat was foryeten' (1082) bilden.

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V. 1562 (2420) will der herausgeber 'vic'trie, with an extra syllable before the pause' lesen; es ist vielmehr die letzte silbe dieses wortes mit dem folgenden I zu verschleifen: victory I; vgl. ten Brink §§ 269 u. 284. Ebenso gewaltsam will er v. 1701 (2559) fighteth yr (your) sprechen; entweder ist, wie Skeat thut, mit Har. fight anzusetzen oder aber zu vermuten, dass mace von Chaucer wie wörter wie caas (ten Brink § 229) mit gleichsilbigem plural behandelt wurde, was v. 1753 (2611) zu bestätigen scheint.

V. 1912 (2770) will Mather lieber mit einer fehlenden senkung lesen, als dass er die schon von Tyrwhitt vorgenommene und so naheliegende einfügung von ne vor may gutheissen möchte; eher will er noch now vor no ausgefallen sein lassen.

v. 1943 (2801) scheint mir die rechtfertigung des das versmass überladenden for, das wieder Har. unterdrückt, wenig einleuchtend.

N. Pr.'s T. v. 105 (B. 4115) ist wohl krasis in to habundant anzunehmen, wenn nicht to ganz zu entbehren ist.

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