Page images
PDF
EPUB
[blocks in formation]
[ocr errors][ocr errors][merged small]
[merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][subsumed][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors]
[ocr errors]

Seit mehreren jahren beschäftigt mich das studium der deutschen und nordischen mythologie. Ein ergebnis derselben war bereits mein versuch einer mythologischen erklärung der Nibelungensage. Zu der abfafsung des vorliegenden werks veranlasste mich zunächst eine reihe von neuen combinationen, welche ich allmälich auf diesem gebiete machte. Anfänglich willens dieselben in einzelnen abhandlungen zu veröffentlichen, sah ich bald ein, dafs sie sich gröstentheils nur im zusammenhange mit dem ganzen erörtern lafsen würden. Daher entschlofs ich mich einen schritt weiter zu gehen und eine darstellung des gesamten deutschen heidenthums zu geben, so weit diese bei der dürftigkeit unserer quellen möglich ist. Waj

*

Seitdem von den brüdern Grimm darauf aufmerk

173795

men

[ocr errors]

sam gemacht wurde, dafs die bis jetzt in unserm volke lebenden sagen, märchen und abergläubischen gebräuche und meinungen noch manches bruchstück der untergegangenen religion unserer voreltern enthalten möchten, seitdem man von mehreren seiten ihrem rühmlichen beispiele folgte, diese lange verachteten produkte des volksgeistes zu sammeln, seit der zeit hat die deutsche mythologie einen neuen aufschwung genomweil sie in eine lebendige verbindung mit der gegenwart getreten ist und aus derselben die mangelhaften ältern zeugnisse ergänzen kann, Jacob Grimm hat es auch unternommen, die vorhandene masse von allem dem, was von dem deutschen heidenthume kunde gibt und was noch in der christlichen zeit mit demselben zusammenhängt oder zusammenhängen kann, in seiner deutschen mythologie geordnet, zusammenzustellen und damit dieser wifsenschaft eine breitere grundlage verschafft. Es kommt jetzt meines erachtens darauf au neben fortgesetzter sammlung die vorliegenden quellen weiter zu verarbeiten, und die vorhandenen cinzelheiten immer näher mit einander zu verbinden. Ich habe darauf in diesem buche mein hauptaugenmerk gerichtet und zu diesem zwecke den vorliegenden stoff so weit benutzt, als er bis jetzt herbeizuschaffen war und zugänglich gemacht ist man hati ↳

R

34

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

1

Hierbei schien es mir vor allem nöthig unter demjenigen material, welches wir aus christlichen zeiten und selbst aus der gegenwart ent nehmen müssen, das was aller wahrscheinlichkeit nach zudem deutschen beidenthüme gehört hat, yon { dew, fremdartigen, spätern und unechten zú scheiden. Alles dahin einschlagende läfst sich in drei klassen theilen. Ein tbeil lässt sich mit den ältern beglaubigten nachrichten über die deutsche⠀und nordische religion verknüpfen ; cin anderer, welcher sich nicht mit denselben verbinden lässt, trägt doch offenbar ein heidnisches gepräge; von dem übrigen, musses unbestimmt gelafsen werden, ob, und wie es mit dem deutschen heidenthum zusammenhängt. Es ist leicht einzusehen, dafs wir, wenn wir auch das letzte material, sowie es ist, für die deutsche mythologie benutzen die dunsingesteckten grenzen überschreiten dass wir unvermerkt dadurch auf den boden des jetzigen volksglaubens gelangen und dann gefahr laufen, eine vielleicht erst in neuérnen zeiten entstandene oder auch nicht ur sprünglich deutsche cansicht für einen bestandtheil des deutschen heidenthums zu halten, nicht aber von demselben, was doch immer die hauptaufgabe unserer untersuchung bleiben, muss, →eine anschauung gewinnen, wie es aller wahrscheinlichkeit nach war. Es ist darum gerathen,

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
« PreviousContinue »