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Zur Ostermesse 1805. erscheinen:

Auffäße; vornehmlich zum Unterricht in der Religionsgeschichte und allgemeinen Weltgeschichte. Ein Nachtrag zu den dreyßig Blättern für Schulen.

8. 6 gr. Augusti, Joh. Chrift. Wilhelm, Lehrbuch der christ. lichen Dogmengeschichte. gr. 8.

Bibliothek, neue, der schönen Wissenschaften und der

freien Künste, 71r Bd. 18 Stück. gr. 8. 12 gr. Demosthenes Reden. Aus dem Griechischen übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Friedr. Ja fobs. 8.

Hörstels, Dr. Ludwig, praktischer Versuch einer deut schen Verskunst, wodurch jeder Leser in den Stand gefeßt wird, die vornehmsten deutschen Versarten, Die jambischen, trochåischen, daktylischen, elegischen, anapastischen und die aus diesen vermischt zusam mengesetzten, kennen zu lernen. Aus klassischen deutschen Dichtern gezogen und zum Besten aller deutschen Schulen georonet. gr. 8. 1 thlr. 8 gr. Dessen Leben, Thaten und Meinungen merkwürdiger Månner aus dem Alterthume. ``Ein Lehrbuch zur Begründung des ersten Cursus in der allgemeinen Völkergeschichte, besonders für gelehrte Schulen, nach der Zeitfolge geordnet und aus den Quellen des Alterthums geschöpft, 2r Band. Von Romu lus bis Alexander. gr. 8.

Jakobs, Friedrich, Allwin und Theodor, ein Lesebuch für Kinder. Erster Theil. Zweyte Auflage. Mit einem Kupfer von Penzel. 8.

14 gr.

(Ein 2ter Theil erscheint zur Michaelmeffe.)

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Menschen, und in der Sprache. So sehr Weiße,

als er auftrat, in Hinsicht der leztern, seinen Zeitges nossen vorauseilte, so bald wurde er gleichwohl überholt. Noch im Jahre 1768 schrieb Lessing p): „Wenn Richard der dritte auch keine Tragödie ist, fo bleibt er doch ein dramatisches Gedicht, und wenn ihm die tragischen Schönheiten mangeln, so hat er dafür andere, hat Poesie des Ausdrucks, Bilder, Tiraden, kühne Gefinnungen, und einen feurigen hin. reißenden Dialog." Es läßt sich zweifeln, ob Lef= fing einige Jahre, spåter dieses Urtheil für das seinis ge erkannt haben würde, ja es ist so gar wahrscheinlich, daß er, der die Tiraden in den französischen Trauerspielen so bitter tadelt und in feiner Emilie so forgfältig vermeidet, fie in dem Richard seines Freundes nur darum als verdienstlich heraushob, weil er die scharfe Kritik dieses Stückes wenigstens durch ets was mildern zu müssen glaubte. Was für Betrach. tungen indeß auf Lessings Aeußerungen Einfluß ge habt haben mögen, so viel bleibt wenigstens gewiß, daß weder der poetische noch prosaische Dialog in Weißens Trauerspielen heute noch für feurig und hinreißend erkannt wird. Um einen solchen zu geben, müßte der Dichter entweder stärkerer Empfindungen fähig, løder reicher an erhabenen Ideen gewesen seyn,

P) Dramaturgie Ch. II. S. 272.

mit einem Worte, auf einer höhern Stufe über seid nem Zeitalter gestanden haben, als er wirklich stand. Nur einzelnen Stellen gebührt das Lob, daß tragi sche Kraft fie beseele, so wie dem Dichter selbst der unverächtliche Ruhm, wenn nicht mit kühnen Roffen um das Ziel herum gelenkt, doch mit muthigen die Bahn dahin gebrochen zu haben.

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Wenn man gleich erst nach Weißens dramatischen Versuchen seine lyrischen nennen kann, fo bleibt den lehtern ihr Werth darum doch unverkümmert. Er hat durch seine scherzhaften Lieder, die zuerst im Jahre 1758 erschienen, die Sphäre des leichten froh lichen Gesangs, der damahls, außer Hagedorn, Gleim und Leffing noch wenig Beförderer zählte erweitert, und durch seine Kinderlieder, deren erste Ausgabe in das Jahr 1766 fällt, sich ein bleibendes Verdienst um die Jugend erworben und dieses in der Folge durch seinen bekannten Kinderfreund um ein großes erhöht. Noch ist hört man zuweilen in muntern Kreisen eines jener scherzhaften Lieder erschallen und empfängt es mit derselben Herzlichkeit, mit der es der Dichter gab; noch ist erhöhen seine Kinderlie der das Vergnügen der jungen Jahre und wirken zur Veredlung der jungen Herzen. Aber am vortheil haftesten erscheint Weiße, als Lyriker, unstreitig in den Amazonenliedern q). Hier nannte man ihn von 4) Zum ersten Mahl gedruckt 1762.

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jeher mit Recht neben seinem Vorbilde, dem preußi. schen Grenadier, dem er in feinem Stücke nachsteht, diejenigen Schönheiten ausgenommen, welche jener Dichter aus dem bestimmten Vaterland, dem bestimm ten National Charakter und den allgemein bekannten großen Ereignissen und Begebenheiten gewann. So mannigfaltig und glücklich erfunden die Situationen find, in die er feine Heldinn verfeßt, eben so wahr, groß und edel sind die Empfindungen, die er ihr leiht, und so stark und erhaben die Sprache ist, die fie redet, eben so männlich und kräftig ist der Rhythmus, in dem sich diese Sprache bewegt. Die meisten Züge haben ihre alte Bedeutsamkeit für uns behalten und eine Menge Bilder nichts von ihrer Wärme und Frische verloren, ein trifftiger Grund zu glauben, daß auch die kommende Zeit sich ihrer erfreuen werde.

Inhalt

Erstes Stück.

Ueber die Religion der alten Deutschen. Fortsetzung der im zweyten Stück des sechsten Bandes abge= brochnen Abhandlung.

Was wissen wir von dem Glauben der Völker im flan

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(Valerius Flaccus und Bapirius Statius
folgen im nächsten Stück.)

Christian Felix Weisse.

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