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mehr für die Lande des rechten Elb-Ufers. Auch kann das Idol Oberdeutschlands und der Sorben nicht ein und daffelbe gewesen seyn.

Leherennus.

3wen Steinschriften haben seinen Namen auf die Nachwelt gebracht s). In ihnen liegt nichts, was uns vermuthen ließe, er gehöre den Deutschen an. Daher auch wohl Keysler leicht würde widerlegt werden können, der zeigen wollte, er sey ein deutsches Wasserwesen, und habe Aehnlichkeit mit der Lara der Thüringer.

Badu henna.

Tacitus sagt: sagt: bald erfuhr man von Ueberläufern

در

beym Hain Baduhenna genannt −1), « hieraus ist sogleich eine frisische Gottheit geworden, deren nåhere Untersuchung manchen Echweißtropfen gekostet hat. Cluver führt sie aus Arabiens Wüsten herbey; Struve erklärt sie für eine Wahrsagerin u). Tacitus berechtigt ung nicht zu solchen Vermuthungen. Haben denn alle Wälder ihren Namen von Gottheiten? ~)

s) Ben Gruter 1074. t) Annal. 4 73.

u) Reichshistorie p. 26.

v) Daß es wirklich noch vor kurzer Zeit die Tendenz eines Aufsages war, aus Wald und Hain einen Wold und

Satu

a turn.

Von seiner Anbetung in Deutschland find gar keine Spuren, außer daß Dionyfios von Halikarnaß sagt: Die Kelten verehren den Saturn. Unter dieser Bes nennung begreift aber derselbe die Germanen ge= wöhnlich mit, daher ist Saturn ein germanisches Wesen. Sobald aber von Kelten die Rede ist, wird eine solche Nachricht für die Geschichte eines bestimm ten Landes gänzlich unbrauchbar, da wir nicht schlies ßen können, dieß war in einem Theil des westlichen Europa; also in Deutschland, wenn auch beständig die Deutschen unter den Kelten mit begriffen waren. Es ist dieß ein Grund, dessen gänzliche Unbrauchbarkeit schon so oft gezeigt ist, daß man eigentlich wohl der Mühe überhoben seyn könnte, noch einmal davon zu sprechen.

Bey den kimbrischen (?) Friesen soll er verehrt seyn. Nach Arnkiel nämlich; welches so gut ist, als hätte man gar keine Nachricht davon w).

Hanus schaffen, um die Täuschung zu vollenden, daß wir im Jahr 1600 lebten, kümmert den Verf. nicht. Es ist nur ein Beweis, wie weit die Wissenschaften bey manchem am Ende des 18ten Jahrhunderts vorge rückt waren.

w) Wenn solche ärmliche Stoppler widerlegt werden follten, würde man gar kein Ende finden können.

Rößig ) findet eine neue Wahrscheinlichkeit barin: die griechische Mythologie führe selbst den Saturn aus Norden her. Die griechische? Dieß müßte erst bewiesen werden, ehe man Antwort fordern könnte, oder ist Saturn und Chronos verwechselt? und was beweist denn der Glaube der Griechen für seine Verehrung im Norden? Odin soll aus Asien gekommen seyn, aber noch hat Niemand behauptet, (so viel auch von Odin gefabelt worden, und so viel man von ihm weiß,) daß er in Aften angebetet wurde. Ob also Saturn in Deutschland verehrt worden, ist gerade so leicht zu entscheiden, als viele, mit Recht glauben.

Nehalennia.

Als im Jahr 1647 eine große Ebbe den Strand der

Insel Walchern tief in den Abgrund hinein entblößte, fand man viel alte Kunst, einst von den Wellen verschlungen: wie denn wenig Schönes aus dem Alterthum auf uns gekommen, was wir nicht erst den Fluthen oder der Erde håtten wieder entreissen müssen. Viele Statuen und heilige Altäre lagen jeßt dem Forscher offen. Unter Bildnissen Neptuns, Jupiters, auch viel Altäre einer Göttinn, die bisher

1

x) Deutsche Alterthümer p. 172.

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den Menschen unbekannt war. Sie saß; ihren Schoß

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füllte ein Korb mit Obst; wachsam stand ein Hund neben ihr, man las:

Deae Nehalenniae.

Die Gläubigen der allgemeinen Kirche sahen in ihr die Mutter Gottes, Boxhorn zuerst eine deutsche Göttin. Seine Gründe widerlegt zwar Keys Ier, aber durch andere bewogen schrieb er ihr dennoch germanische Verehrung zu, und sie bekommt als See- Göttin unter dem Ne his ihre Stelle. Mit Unrecht! Denn von ihrer Verehrung in Deutschland ist sonst keine Spur; die Nehis sind dessen Nymphen nicht. Ihre Kleidung ist ungermanisch y); wohin brachte nicht ein römischer Legionar die Götter seines Landes, feiner Stadt, feiner Familie? Wenigstens muß sie nur eine topische Gottheit der Galen und vorzüglich Seelands gewesen seyn.

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Dieses Gottes Verehrung, in den Fluren vom rechten Ufer des Rheins ab, sollen die Statuen beweisen,

2) Von römischer Vermischung zeugen die Statuen Neps tuns, Herkules, die sich zugleich mit ihr an den Altåren finden. Andere Inschriften hatten noch:,,ob merces recte conservatas. " Auch findet man eine

Münze, worauf sie dargestellt ist.

welche sich in Straßburg gefunden haben. Ihrer

sind eigentlich drey:

1) Der wahre Krußmann, der nach Paris verkauft seyn soll. Ob diese Statue der erste Bekanntmacher Speklin nur einmal gesehen, daran zweifelt mit Recht Schöpflin.

2) Eine der vorigen ziemlich unåhnliche, die beym Montfaucon abgebildet ist, durch Louvois nach Frankreich gebracht, und zuletzt vom Marschall D'Etrées besessen wurde, wohl nichts anders als der erste Herkules, aus dem Speklin seinen Krugmann hervorbrachte. Schöpflin erklärt diese Statue für römisch - deutsch (tribokisch), weil Cåsar bey den Galen nichts von einem Herkules erwähnt, die Germanen aber denselben Tac. 2., so sehr wie die Galen den Merkur verehrten. Sie kann weder bloß keltisch mediomatrisch, dieselbe hålt;

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wofür Martin

noch wie Montfaucon vorgiebt, (ein großer Kenner,) bloß römisch, noch auch bloß deutsch seyn. So lange die Triboken," sagt Schöpflin, noch in Deutschland waren, hatten sie keine Götter - Bilder'; sobald sie aber den Rhein überschritten, adoptirten sie den Herkules der Römer, thaten aber aus ihren Vorstellungen etwas hinzu. « Etwa die Löwenhaut? Das heißt mit andern Worten, Herkules gehört nicht unter die deutschen Götter, 7. B. 1. St.

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