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und Schweden, war nicht Eine Religion. Von den ersten beyden Ländern können wir mit Zuverläßigkeit nichts davon bestimmen, und die Grundlage zu dem Gebäude, welches in neuern Zeis ten aufgeführt wurde, muß man in Schweden suchen. Der Zustand des Gottesdienstes in diesem Lande war dem Deutschen nicht ähnlich, er war schon weiter vorwärts geeilt, die Nation auch gegen fremden Got tesdienst nicht sehr eingenommen. Ansgarius fand Götter Figuren, und schon eine geschlossene Gilde derselben, die durch Apotheosen vergrößert wurde. Adam kennt Statuen schwedischer National-Gottheiten in einem Tempel, und zwar unter ihnen schon Rang. Der oberste Gott Schwedens war Thorm), Wodan wird erst durch die Träumereyen Saxo's auf diese Staffel gehoben dem alle gefolgt sind und erhält von ihm den Namen Odin. Adam kennt kein weib liches Wesen unter den Gottheiten. Lektüre der Griechen und Römer mußte erst Wurzel fassen, um eine Freya zu schaffen. Mehr wissen wir von ihren Göttern nicht; daß sie mehrere hatten, ist sehr glaublich, und daß der Fetischismus noch nicht ganz erloschen war, sehr wahrscheinlich: aber wir wissen von gllem nichts!

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m) Dieß beweist auch die angelsächsische Predigt. S. oben von der Mythologie der Deutschen.

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Die Opfer waren zwiefach, die höchsten, Thiere's was aber die Gottheit davon erhielt, wer kann das fagen! Priester befanden sich im Besitz des Vorrechts dieselben allein der Gottheit bringen zu dürfen. Scha mane gab es, die im großen Ansehen standen, und alle Arten von Orakel liebten sie eben so leidenschafts lich als ihre germanischen Vettern. Das ist als les, was wir wissen; damit müffen wir uns begnügen.

Aristophane s.

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(Er war a), wenn auch kein geborner Athenienser, doch gewiß ein atheniensischer Bürger und lebte noch im vierten Jahre der 97 Olympiade, in welchem der Plutus, von ihm überarbeitet, und wahrscheinlich zum zweyten Mahle, auf die Bühne gebracht 'wurde. Seine Blüthe fällt in den Zeits raum des peloponnesischen Krieges. )

Es ist eine schwer zu lösende Frage, wie viel Antheil

der eigenthümlichen Verfassung der griechischen Staas *ten und so manchen, sie ausschließend begünstigenden, Umständen an der Bildung und Vervollkommnung der Beredtsamkeit und Poesie im Allgemeinen gebüh, re: aber es leidet keinen Zweifel, daß wenigstens eine Gattung der leztern, die komische und deren Anbau durch den Einfluß der Regierungsform und politischen Verhältnisse, die in dem alten Griechen land obwalteten, auf eine entschiedene Weise geleitet

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*) Man vergl. Fabricii Bibl. Graeca, Tom. II. p. 356.

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und bestimmt worden sey. Wenn die tragische Muse überall einen ihr zusagenden Boden und willige Aufnahme findet, so ist dieß keinesweges der Fall mit der komischen, die weder allenthalben ein Feld antrifft, wie sie bedarf, noch auch unbedingt die Erlaubniß erhält sich anzusiedeln. Der erstern, um mich ohne Bild auszudrücken, kann es nie an Gegenständen der Darstellung, und an Herzen, die sich ihr öffnen, fehlen: denn sie schildert Leidenschaften und nimmt einzig die Empfindung in Anspruch; die zweyte kann verlegen seyn um den Stoff, und noch verlegner um die Art, wie sie den ihr gegebenen behandeln soll: denn ihre Darstellungen gehen auf Sitten, und, um diese zu mahlen, braucht sie Freyheit. Je einfacher ein Volk lebt, je geringer die Unterschiede find, die unter den einzelnen Mitgliedern desselben durch Geburt, Stand und Vermögen begründet werden, je mehr alle in ihrer Denkart und Lebensweise einander ähnlichen, wie in Sparta b), um desto weniger bildet sich hier das Talent für das Komische: es gebricht an dankbarem Stoff. Eben dieß ist auf der andern Seite der Erfolg, wenn, bey wirklichem Ueberfluß an komischen Gegenständen, die Staatsverfassung und die mit ihr verbundenen Zufälligkeiten die

) Daß die dort üblichen mimischen Darstellungen keine Luftspiele waren, bedarf keines Beweises.

Wirksamkeit des komischen Dichters zu enge begrån zén. Gezwungen, die Thorheiten und Lächerlichkeiten der Menschen nur im Allgemeinen zu fassen und auf die Bühne zu bringen, erschöpft er sie entweder bald, oder wird versucht, das Komische, statt es auf Sitten und Charakter zu gründen, in die Fabel und deren Anordnung und Verbindung zu legen.

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So wenig wir die frühere Geschichte des griechischen Trauerspiels kennen, eben so wenig kennen wir die des Lustspiels. Von welchen rohen Anfängen es fortschritt, ob und wie lange die bloße Erzählung luftiger Schwänke und lächerlicher Begebenheiten, oder die Absingung eines aus dem Stegreife gedichteten Spottliedes den Nahmen der Komsdie führte, wie jene Erzählung und dieser Gesang allmåhlig scenische Form und Bildung erhielt, endlich, was für einen, größern oder geringern, Einfluß die ersten kunst- und regellofen Versuche auf die künstlichern dramatischen Darstellungen und deren Ton und Charakter gehabt haben, das alles beruht auf Muthmaßungen, welche von einzelnen Winken und dunkeln Sagen, die in den Alten vorkommen, ausgehen. Aber wie dicht auch der Nebel seyn mag, in dem sich das Entstehn der griechischen Komödie verliert, die Zeit, in welcher, und die Menschen, unter und für welche das aristophanische Luftspiel geschrieben ward,› find uns hinlänglich bekannt, und dieser

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